reitwilligfeit zu dem nicht ungefährligen Nettungswerf als ein Zeichen
dafür gelten, daß zwiſchen der belgiſhen Bevölkerung und den deutichen Be-
ſaßungstruppen ein gutes Verhältnis beſtand. Daß bei der Bewältigung
eines großen Brandes in Haſſelt herbeigeeilte Landſturmleute die Haupt-
arbeit leiſteten, wurde zwar in den vlamifchen und holländifchen Zeitungen
rühmend hervorgehoben, aber die belgische wie die Ententepreife ſ<hwiegen
natürlich folches Tun der „Hunnen“ tot.
Sch hatte zur Ausfpannung Ende Sanuar 1918 einen vierzehntägigen
Urlaub nad Berlin angetreten, als mir ein vom 9. Februar datiertes
Schreiben des Generalgouverneurs aus Brüſſel zuging.
„Euer Erzellenz werden es mir nachfühlen, wie ſ<merzli< es mir ſein
muß, Jhnen die beiliegende Allerhöchfte Willensmeinung zur Kenntnis
zu bringen.
Sie wiſſen, wie ſehr ih bei hoher perſönliher Wertſhäßung Ihre
kraftvolle einſihtige Tätigkeit als Militärgouverneur von Limburg ſtets
dankbar anerkannt habe.
Ich bedauere aufrichtig, Sie aus dieſer ſo lange ſ<were Kriegsjahre
hindurch vortrefflih ausgefüllten Stellung ſcheiden zu ſehen, und bitte Sie,
mir aud ferner ein gutes Andenken zu bewahren.
In beſonderer Verehrung und in Fameradfchaftliher Geſinnung ver-
bleibe ich
Euer Exzellenz aufrichtig ergebener
gez. Frhr. v. Falkenhauſen
Generaloberſt.“
Die erwähnte Allerhöchſte Kabinettsorder entband mich meiner Stel-
lung als Militärgouverneur der Provinz Limburg und fprad zugleich den
Kaiſerlihen Dank aus für die hervorragenden Verdienſte, die ih mir in
meiner bisherigen Stellung erworben habe.
Ich ſtand damals im 74. Lebensjahre, war überhaupt der älteſte feld-
graue General in Front und Heimat, ſo daß dieſer Abſchluß meiner Tätig-
keit mich perſönlih niht überraſchen konnte. Aber ih geſtehe doh, daß
ich die Kraft fühlte, meine verantwortlihe Stellung no< weiterhin im
Dienſte des Vaterlandes ausfüllen zu können, und deshalb ſchied ih nit
\{<merzlihem Bedauern aus der bisherigen liebgewordenen Tätigkeit.
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