Umgekehrt, wenn ſi<h an Haren Winternächten der
Erdboden zu ſehr abkühlt, bildet ſih Nebel, der weitere
Wärmeabgabe erſchwert.
So könnte man die Reihe der hier aufzuzählenden
Wohlthaten unſerer Atmoſphäre noch verlängern, auch
wenn man ſih no< nicht auf die neuften, noch in den
Kinderſchuhen ſte>enden Lehren von den luftelektriſhen
und erdmagnetiſchen Erſcheinungen, Polarlichtern 2c.
und deren Abhängigkeit von der Energieſtrahlung der
Sonne erſtre>en will, wobei man ihren Anteil kaum
zu ahnen beginnt.
Die Luft ift alfo zweifelsohne einer der wichtigjten
Faktoren unſeres Erdenlebens und doch derjenige, über
den man am wenigſten weiß. Es liegt dies nur in
einem Teile daran, daß man die flüchtigen atmoſphä-
riſhen Vorgänge rechneriſ<h und mathematiſ<h ſo
\{<wer faſſen kann, ſondern in erſter Linie daran, daß
man in die Luft vor Erfindung des Ballons eigentli
nicht recht hineingefonmen ift.
Es fallen mir dabei die überzeugenden Worte des
Wiener Meteorologen Profeſſor Julius Hann ein.
„Wenn man von einem höheren Berggipfel in den
weiten Luftozean hinausbli>t, in ungemeſſener Höhe
über fich noch die Wolken ziehen ſieht und dann hinab-
ichaut in die Thäler und Niederungen, wo von un-
ſerem Standpunkte aus ſelbſt ſtattlihe Bergzüge zu
flachen Bodenwellen ſi beruhigt haben und Kirchturm-
höhen dem Auge entſhwinden, da möhte man faſt
verzagen bei dem Gedanken an die kümmerlichen
Mittel, mit welchen wir die ſo veränderlichen Zuſtände
des unermeßlichen Lufſtozeans ſtudieren zu wollen uns