führen müſſen, wenn die dicht übereinander liegenden
Schichten nur wenig ihr Gewicht verändern, alſo je
ſtabiler die Wetterlage ift. Oder noch anders aus-
gedrückt, der Ballon zeigt umſomehr Neigung zu
vertikalen Bewegungen, je ſtärker die Temperatur mit
der Höhe abnimmt und Hält fich beſonders gut in der
einmal erreichten Lage, wenn eine Temperaturumkehr
ſtattfindet. Der lezte Say wurde — wie ſih der
Leſer entſinnen wird — jhon mehrmals erwähnt,
ſo oft von Stabilitätsſchichten die Rede war. Gerade
über Wolken findet ſich ſtets eine Temperaturumkehr.
Die wiſſenſchaftlihen Ballonfahrten haben niht
nur auf die Bedeutung der Temperaturabnahme mit
der Höhe, oder — wie wir kurz ſagen — des vertikalen
Temperaturgefälles, aufmerkſam gemacht, ſondern ſie
geben dem Ballonführer au<h die Möglichkeit, aus
der Erfahrung und an der Hand der täglichen Wetter-
farten fich ein Urteil zu bilden, wie fich der Ballon
benehmen und welche Höhen er erreihen wird. Steht
zu erwarten, daß man in eine ſtabile Schicht gelangt,
ſo fährt er ohne Ballaſtausgabe bis dicht unter die
Schicht ſehr gut, läßt ſi<h nachher aber nur ſchwer
hochtreiben. Herrſcht andererſeits großes Temperatur-
gefälfe, jo heißt e8 fcharf achtgeben, damit der Ballon
nicht „Bucchbrennt“. Hat man nun beim Auſſtieg
die Temperaturen feſtgeſtellt, ſo kann man leicht mit
Berückſichtigung der in den untern Schichten im Laufe
des Tages vor ſih gehenden Änderung ſeinen Lan-
dungsballaſt danach einrichten und braucht nicht ſoviel
Reſerve zurüc{zubehalten, wie wenn man die Dichte-
verhältniſſe nicht kennt.