Die Sonnenſtrahlung.
Außer den Thermometern zur Meſſung der Luft-
temperatur, deren ängſtlihe Behütung vor direkten
Sonnenſtrahlen oben ebenſo ausführli<h geſchildert
wurde, wie die Anſtrengung, ſie dur<h Aſpiration mit
möglichft viel Luft in Berührung zu bringen, werden
noch Thermometer mitgenommen, die gerade im Ge-
genteil vor jeder Ventilation durch eine weite luſtleere
Glasfugel geſ<hüßt ſind und ohne irgend einen Strah-
Yungsihug den Oonnenftrahlen ausgejeßt werden.
Ja, damit fie ordentlich erhigt werden, überzieht man
das Duedjilbergefäß noch mit einer jchwarzen Ruß-
ſchicht. Dieſe „Schwarzkugelthermometer““ ſollen näm-
lich gerade die Jutenſität der Sonnenſtrahlen anzeigen.
Wir wiſſen, dunkle Körper mit rauher Oberfläche er-
wärmen ſich in der Sonne über die Lufttemperatur
hinaus, und dieſer Überſ<uß — die aktinometriſche
Differenz — ift ein Maß der Sonnenſtrahlung. Sie
nimmt am Tage natürlich mit der Höhe zu, ferner
iſt ſie über Wolfen entjprechend groß, weil die von
ihnen zurücgeworfenen Wärmeſtrahlen hinzukommen.
Sehr intereſſant iſt hier die Anwendung auf die
Ballonführung: Ebenſo wie ein Shwarzkugelthermo-
meter erwärmt ſich der Ballon und mit ihm ſein Gas
über die Temperatur der Luft hinaus, während er
fih nachts ſtark abkühlt. Wir wiſſen aber, eine wie
große Bedeutung gerade die Gastemperatur für das
Verhalten des Ballons hat. Bisher müſſen wir mit
ihr als einer unbekannten Größe rechnen, da ſie nux
mit Schwierigkeit zu beſtimmen iſt. Wenn es aber
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