golfière, bis die nötige Tragkraft vorhanden war. Dann
ſtiegen ſie empor und regulierten während der Fahrt
dur Schüren und Löſchen des Feuers das Fallen
und Steigen. Nach einer halben Stunde kamen beide
unverlegt zur Erde.
Bald hob auch eine Charlière Menſchen in die
Höhe. Der Erfinder Charles ſelbſt und ſein Me-
chaniker fuhren auf, und dur< Anbringung eines
Ventiles und Mitnahme eines Barometers zur Höhen-
meſſung bedeutet dieſe Fahrt einen weſentlihen Fort-
ſchritt.
In der Folgezeit verging kein Monat, an
dem nicht die Pariſer dur< eine Auffahrt in Er-
regung geſeßt wurden. Auch in anderen Städten
Frankreichs wurde das neue Wunder gezeigt. Überall
hatte man mit Spannung und höchitem Enthujiasmus
die Entſtehung der „neuen Kunſt“ begrüßt und ihre
ſchnelle Entwickelung verfolgt. Zwar waren die Leute
niht imſtande, den großen Unterſchied zwiſhen Mont-
golfière und Charlière zu verſtehen und die Vorteile
der Ießteren zu würdigen, ſie machten fich auch über
die Tragweite der Erfindung eine allzu optimiſtiſche
Vorſtellung — immerhin wirkten ſie thätig mit an den
Verbeſſerungen der Luftſchiffahrt, da ſhon ganz zu-
erſt das Jntereſſe ſich in pekuniäre Hilfeleiſtungen um-
ſegen ließ. Die Sympathie des Volkes gehörte in
erſter Linie dem älteren Montgolfier. Aber die tiefere
Einſicht der Gebildeten ſorgte dafür, daß Charles
in gleihem Maße geehrt wurde und zwar durch die
Ernennung beider zu Mitgliedern der Pariſer Akade-
mie. Montgolfier hatte nun au< die wahre Natur