Die Geographie.
Dieſes Kapitel über die wiſſenſchaſtlihe Luſt-
Ichiffahrt möge ſchließen mit dem Berichte über An-
wendung des Ballons in der Geographie. Es liegt
auf der Hand, daß viele Schwierigkeiten, die einer
Durchforſchung unbewohnter und ſchwer zu bereiſender
Länder entgegenſtehen, vollſtändig in Wegfall kom-
men, wenn man im Ballon darüber hinwegfährt.
Schon in den erſten Jahren nah ihrer Entſtehung
wurde vorgeſchlagen, die Luſtſchiſſahrt zur Aufnahme
unbekannter Gegenden zu verwenden, und wenn dieſe
Jdeen auh damals noch nicht reif zur Ausführung
waren, ſo iſt es doh intereſſant, daß fo früh ſchon
die Bedeutung des Ballons erkannt iſt. Wir haben
von Plänen gehört das Mittelmeer, ja ſogar den
Atlantiſchen Ozean zu überfliegen. Franzöſiſche Luſt-
ſchiffer und Gelehrte wollen Zeitungsberichten zufolge _
in nächſter Zeit eine Durchquerung der Sahara ver-
ſuchen. Allen dieſen Unternehmungen voran an Wich-
tigkeit, Kühnheit und Verwirklichung ſteht das Projekt
der Erforſchung des Nordpols mittels Luſtballons.
Dieſe Jdee, welche mi: Andrées traurigem Schid-
ſal ſicherlich nur einen vorläufigen Abſchluß gefunden
hat, iſt ebenfalls niht neu. Jn der Mitte des 19.
Jahrhunderts tauchten mehrere Vorſchläge auf. Ein
deutſcher Phyſiker Dr. E. Meißel aus Kiel, der fran-
zöſiſhe Luftſchiffer Sivel, ein engliſcher Seeoffizier
Sohn B. Cheyne und zulegt die bekannten franzö-
ſiſchen Luftſchiffer Hermite und Beſançon haben