einem unentbehrlichen Hilfsmittel des Heerführers
geworden. ‘Wo bei dem Aufklärungsdienſt die Kaval-
lerie längſt verſagt, da kann von ihm aus die Stel-
lung des Gegners, Umgehungen, Richtung des Haupt-
ſtoßes beobachtet, jowie in fremden, noch nicht er-
forfchten Ländern die Orientierung vorgenommen
werden. Er wird telephonifch mit dem Standorte des
Kommandierenden verbunden und dieſer wird dann
ununterbrochen von den Veränderungen in der
Schlachtlinie unterrichtet. Die Meldungen aus der
Front, welche erſt viel ſpäter eintreffen können, dienen
dann dazu, die Ballonbeobachtungen zu beſtätigen und
in dem Führer das ſichernde Gefühl der Richtigkeit
ſeiner Anordnungen hervorzurufen.
Bei den großen Entfernungen, aus denen die
Artillerie das Feuer beginnt, iſ es für dieſe weſent-
(ich über die Wirkung unterrichtet zu werden. Na-
türlich geht auch das am beiten durch Ballonbeobachter.
Doch nicht allein für den Feldfrieg ift der Feſſel-
ballon von Wichtigkeit, im Feſtungs- und Poſitions-
friege tritt ſeine Brauchbarkeit noh viel deutlicher
hervor. Da ift für den Verteidiger ſowohl, als für
den Angreifenden eine möglichſt fortwährende Re-
fognoszierung und Erkundung der gegneriſchen Ar-
beiten notwendig. Der eine muß die Feſtungsanlagen,
die ja geheim gehalten werden, fennen lernen, um
die ſchwächſten Stellen zum Angriff ausſuchen, das
Feuer feiner Gefchüge auf Magazine richten umd
deſſen Wirkung kontrollieren zu können. Von Aus-
fällen früh genug unterrichtet zu ſein, ift für ihn
ſehr wünſchenswert, weil der Belagerte ſeine ganze
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