ihuhläufer hat es im Gefühl, wenn die Neigung feines
Körpers nicht mehr der Schnelligkeit entſpricht. Dieſes
richtige Gefühl für das Gleichgewicht bei den genannten
ſportmäßigen Fortbewegungen kann dur Häufigelibung
allmählih erworben werden und, da alle dem Gehen
und Laufen, das der Menſch von Kindesbeinen an
treibt, ſehr nahe verwandt ſind, ſo beflommt man dieſe
nötige Übung verhältnismäßig fcehnel. Dann Fann
aber von einer verjtandesmäßigen Anwendung der
Phyſik nicht mehr die Rede jein. Das Gefühl erjegt
die Überlegung. Rudern, Segeln und alle ähnlichen
Sports gehen alſo mehr oder weniger ins Gefühl
über, beſonders da ein tüchtiger Sports8mann dieſer
Art unzählig oft ſelbſt thätig geweſen ſein muß.
Ganz anders iſt dieſes alles im nicht lenkbaren
Freiballon, von dem hier vorläufig allein die Rede
ſein ſoll. Abgeſehen davon, daß wegen der großen
Koſten einer Fahrt niemand ſo viel ballonfahren kann,
daß eres geſühl8mäßig zu betreiben vermöchte, kann
man ſih nur wenige Funktionen eines Ballonführers
vorſtellen, bei denen eine ſchematiſhe Behandlung
möglich wäre und die eines beſtimmten Entſchluſſes und
einer beſonderen Verſtandes- und Willensthätigkeit
entraten könnten. Es fommt noch erfchwerend in Be-
tracht, daß die Bewegung nicht nur in horizontaler
Richtung vor fich geht, fondern das Charafteriftifche
gerade das Erheben über den Erdboden, alſo die verti-
fale Bewegung ift. Bei anderen ſportlichen Fort-
bewegungen brauht man nur ſeine Aufmerkſamkeit
auf Fallen nah links oder rechts zu richten; hier
kommt noch die dritte Dimenſion, die Höhe, hinzu.
,
4
m an
3
2