Bon den Dächern. 95
der Zimmermannsfprache .abgefafer werden. Die Nichtungslinien zu derfel-
ben werden folgendermaßen gefunden:
An der Spiße des Gradfliches, Fig. 104 A ziehe man perpens
difuler auf die. in die Spiße des Gradfliches gezogene punftivte Linie die
Perpendikular- Linie abz ander untern Linie de des Gradfparrens, Fig. 104
B..fege. man das Maas be, und Fig. A aus d in f, und errichte in f die
Derpendifulär-Linie sh, auf; dh, ſo iſt gf das Maas der Abfafung. Dies
wird - noch deutlicher zu verftehen ſeyn, wenn man ſich in der Fig. 105 einen
rechtrinklichten Durchſchnitt des Gradſparrens gedenkt, wobei fich zeigt, daß
das Holz von der Mitte bis SE weggefchlagen werden muß.
Dei rechtwinflichten Gebäuden, iſt dieſe Abfafung am Gradfparren zu
beiden Seiten gleich, bei ſtumpf- oder fpißtwinflichten Gebäuden, wo alfo die
Dachflächen nicht gleiche Lagen haben; ift aber die Abfafung ungleich, weil wie
aus Fig. 106 A zu erfehen, die Gradmwinfel ungleich find,
Das Verfahren iſt aber einerlei; nur daß auf der einen Seite des
Gradſparrens, Fig. 106 vo und auf der andern vq abgetragen werdeu
muß. Der Durchſchnitt Fig. 107 A wird dies deutlich machen, nemlich auf
der einen Seite muß das Holz xvo, und auf der andern dag xvq abgefchla=
gen werdem,
So wie die Gradfparren einen Nücken oder Kante nad) Verhältniß der
Dachfläche bekommen, eben fo erhalten die Kehlſparren nah dieſer Maasgabe
eine Vertiefung, welche nach eben den Gründen, wie die vorherige Abfafung
der Gradſparren gefunden wird.
Weder dieſe Vertiefung, noh die Abfaſung gehet indeſſen ##, wie
hier bloß um die nôthige Abſtiche deutlich zu machen, gezeichnet iſ, bis unten
auf die Kehlſparren herab, ſondern nur ſo weit als wie die Auffchieblinge dar
an heraufreichen, an welchen dann die Abfaſung fortgehet; nemlich die Abfaa
ſung des Gradſparrens gehet Fig. 107 B und dann auf den Aufſchiebling fort,
Das Scück des Gradſparrens bleibt vierecfigt.
$. 46.
Das Schiften dur Abſtiche, wie es hier gelehret worden, iſ die ſicher- Vom SHif
fie, und bei guten Zimmerleuten üblichſte Methode; es giebt aber auh noch ten auf der
eine andere Art von Schiften, welche man das Schiften anf der Zulage
nennt; dabei werden die Gradſparren fo auf die Zulage geleget, als wenn die
ganze Dachſeite auf die Balfeulage niedergeleget wäre.
© Zulage»