Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

  
  
          
   
     
    
   
     
   
   
    
    
    
      
    
  
    
      
    
  
Von den Dächern. 109 
band der zwiſchen den Bindern befindlichen Freigebinde zu ſchen. Daß bier- C 
unter ſehr leiht ein Jr<hum in der Vorſtellung vorfallen kann, hat darin ſei iz Gebin- 
nen Grund, weil in den Zeichnungen und Kupferſtichen zu den Anweiſungen über de. 
die Hângewerke, gemeiniglich nur ein Binder, und nicht der Verband der Frei- 
gebinde vorgeſtellet wird. Es iſ daher ſehr zu empfehlen, dem Entwurfe zu 
einem Binder zugleich deu Verband eines Freigebindes beizufügen, wie ſolches 
in den TEIeNTOMN Beiſpielen beobachtet iſ. 
Die Balken, Schwellen, -Rähme und. Trôger ſind diejenigen Stücke, 
vorauf der Verband der Freigebinde ſich allein bezieht, es müſſen daher ſelbige 
fo angebracht feyn, daß die BDA 1 und Sparren in ihren flhwachen Stel: 
fen eine Linterfiüßung finden Mehr bedarf es nicht, da außerdem die Freiges 
binde nicht weiter dienen als um die Bedeckung des Daches zu tragen. 
Einige bringen die Träger zu den Kehlbalken als Riegel von einer 
Hâängeſäule zur ‘andern an, und unterſtüßen ſelbige mit Bändern von den Häns 
gefaulen aus, wie aus dem Längen- Profil Fig. 134 zu erſehen. 
Bey den Sprengewerken wobei der untere Balken nicht ganz durchgeht, 
bringt man aus dieſer Vorſicht auch noch ſogenannte Zangen anz dies ſind nach 
Fig. 143 A, zwey an den Seiten des Binders, angebrachte und über felbige über- 
geſchnittene auh angebolzte Hölzer b, b, welche zur Zuſammenhaltung der Stuhlz 
fäulen dienen, 
Anm. Die Bede>ung der Hängewerke muß mit weit mehrerer Vorficht gefchehen, als bey 
andern Dächern, und auf deren Konfervation be jonders geſehen werden, weil durch eine 
entſtehende Fäulniß eines oder des andern Werbandftücs, fo gleich viele ne 
ten und Koſtenaufwand erfordert werden. Der Verband der Hängewerke wird daher oft j 
eingerichtet, daß die Sparren, welche eigentlich die Bededung bewürken, von dem Ver- 
bande ſelbſt um einen guten Theil abſtehen, und auf ſogenannten Trempeln liegen, dg- 
durch iſt man im Stande, die Verbandſtä>ke von alien Seiten beobachten zu können. 
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Nachdem die vorzüglihſten einzelnen Theile der Häânge- und Sprenge- Beſchreibung 
werke befchrieben worden, fo folge nunnehro die Zufammenfesung derfelben in ganzer Han 
ge: und 
einigen Beiſpielen, wobey nach der Abſicht dieſes Werks nicht allzu große Tiefen & Sprengewer- 
der Gebäude, auch die Länge der Balfen nur aus einem Stück angenommen ke und zwar 
worden, ſo daf die wichtigſten der hier vorkommenden Hängewerfe über eine e: 
Weite von etliche funfzig Fuß, anwendbar ſind. ng 
Dergleichen Hängewerfe beftehen aug einer oder aus zwey bis drey Hân- einer Hänge- 
gefänlen in jedem Binder, fäute, 
  
 
	        
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