Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

  
   
Von den Dächern 115 
fentlich nicht unangenehm ſeyn, wenn eine Beſchreibung von dieſem wichtigen 
Gebäude in Abſicht der daran befindlichen Stücke der Zimmerarbeit mit einge- 
ſchaltet wird. Das merkwürdigſte bei dieſem Gebäude iſt, daß daſſelbe auf ei- 
ner Länge von 660 nur hölzerne Wände haft. 
Anm. Bei einer vor einigen Jahren an den Fronten vorgenommenen neuen Unterfehwellung, 
hat fich auch weiter nicht die geringſte Spur von Schadhaftigkeit des Hängewerkts felbft, 
geäußert. 
Fig. A 141 iſ ein Binder, B ein Leergeſpärr, C der Längendurchſchnitt, 
und D die Zulage dieſes Gebäudes. Aus leßteren beiden Vorſtellungen wird 
man ſehen, daß die Hauptvallen da wo Binder find, doppelt liegen, daß fie 
aber demohngeachtet von den doppelten Hängeſäulen umfaßt werden, wodurch 
die Hângeiſen entbehrlich geworden, wie ſolches ſchon bei Fig. 125 gezeiget iſt. 
Alle úbrige des Verbandes in den Bindern, als Sparren, Kehlbalken, 
Spannriegel 2c. 2c. ſind einfach z die Sparren ſtehen auh wie aus der Zulage 
D zu ſehen, mit ſtarken Verſaßungen ohne Zapfen auf beiden Balken, ſo wie 
auch die Sctrebebänder a durch die doppelten dichte aneinanderliegenden Binder- 
balfen hindur< gehen; die Bänder b ſtehen aber mit dem obern Ende unter 
dieſe Balken, und mit den untern in die Wandſtiele. 
Die Eingangs gedachte Verzahnung der Hängeſäulen mit einander, iſt 
auch hier nicht angebracht, vielmehr die an einander geſtellte Stücke der Hän- 
gefänlen nicht einmal zufammengebofzt, fondern beide Stüde find nur mic eifer- 
nen Schienen, Krammen und Nägeln verbunden. 
Anm. Bei dieſem Verbande könnte zwar manches getadelt werden, z. B. daß die Bänder 
aa welche die untern Spannriegel unterftügen, bis in die Frontwände heruntergehen, und 
dafelhft auf einem Riegel aufgeklauet find, wodurch bei dem geringſten Druck des Hän- 
gewerks, ein Ausweichen der Fronte nwände ſi erwarten ließe; ferner, daß weder die 
Sparren noch die Stuhlſchwellen auf gehörig unterſtügzten Punkten ſtehen, ſondern die 
Balken daſelbf nur von den Vändern bb, welche von den Wandftielen herauf reichen, 
unterſtüget ſind. Es ſcheinet aber, als wenn hiebei gutes und tuchtiges Holz, beneb| ei- 
ner genauen und fleißigen Bearbeitung manche Gtüde eriege, die fonft niht leicht ent- 
behret werden könnten. ; 
$. 56. 
Die in der 142ſten Figur angegebene Verbindung eines Hängewerfs in 
einem Pultdache, dürfte in manchen Fällen Anwendung finden; z. B. wenn ein 
Seitengebäude ſchon eine Tiefe von 24 bis 26 Fuß hat, und es ſollte ein 
Saal darunter angelegt werden, ſo würde nicht anzurathen ſeyn, die Balken 
und Decke auf ſolche Tiefe ohne Unterſtüßung, oder ohne ein Hängewerk dar- 
über anzubringen, zu laſſen, Zugleich aber iſt auch, wie überhaupt bei den 
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Von Hänge 
werfen in 
Dultdachern. 
   
  
 
	        
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