Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

   
Von den Dächern. 127 
die ein Tonnengewölbe bildet, beſtimme. Beigehende Figuren 157 A und B 
zeigen, wie der untere Bogen in einem feſten Punkte zuſammenſtößt, und zum 
Theil durch eine angebrachte Are von Hängefäule, die nur ſhwach feyn darf, 
getragen wird. 
Weil aber das Gebäude nur 36 Fuß tief iſk, und der untere Bogen 
weiter Feine Laſt, als die Schaalbretter, die ihn zugleich für das Hin- und 
Herſchwanken vollkommen ſichern, zu tragen hat, ſo kann auch gedachte Hänge- 
fäule weggelaſſen werden, und der Bogen, wie die perſpektiviſche Figur 157 C 
zeigt, bloß zufammengepaße, und allenfalls mit zwei Latten angehangen werden. 
Auch könnte nah Fig. 157 D, eine Lacte a, und zwey übers Kreuß, 
an beiden Enden vorzüglich gut befeſtigte Latcen b, den Bogen dergeſtalt zus 
ſammenhalcen, daß derſelbe nicht im geringſten von ſeinem Standpunkte abwei- 
chen Fann. = 
Das Chor in dieſer Kirche iſt in 3 Defnungen abgerheile; die Bogen 
dienen dem Träger zur Unterftügung, an deffen beiden Enden zur Zufammenbal- 
fung der Hauptmauern, eiſerne Anker angebracht werden müſſen; auf dieſem Trà- 
ger ruhen die Balken, welche zum Glo>enſtuhl dienen, Weil die Säulen wöranf 
der Träger liegt, wenigftens ı0 Zoll ins Gevierte ſtark ſind, ſo müßten, wenn 
gedachte. Bogen von Brettern verfertiget würden, 2 Stück, wie das Profil 157 
E zeigt, nebeneinander geſtellt, und die Zwiſchenöfnungen verſchaalt werden. 
Da ſolches aber mühſam und umſtändlich iſt, ſo können ſämmtliche Bogen, 
wie Fig. 157 F zeigt, von kurzen Klößern conſtruiret werden. Um die Form 
des Bogens richtig zu bekommen, muß der Zimmermann, die nach einem 
Centro geſchnittenen Bogenſtücke vorher gut zuſammenpaſſen, und alsdann erſt 
die vorgeſchriebene Bogenlinie behauen. 
Auf der Wand welche ſenkrecht auf den Chorſäulen ſteht, und zugleich 
die Kirche einſchließt, liegen einige Kehlbalken, die ſowehl dieſe, als auc die 
Giebelwand zuſammenhalten. Auf beiden Seiten, wie das Profil BN zeige, 
ſind zwei Streben, um das Ein- und Heraustreten dieſer Wände zu verhin- 
dern, angebracht. 
Der Glockenſtuhl ſtehet (wie es ſich bei ſelbigem jederzeit gehört,) ganz 
frei, und ruhet auf zwei langen Queerbalken, damit ſich die Laſt und Erſchüt- 
terung in allen Punkten zercheilen kann. Nach der Seite, wo der Schwung 
der Glocken hingeht, ſind zwei lange, und auf der andern Seite .zwei kurze 
Streben angebracht; wie aus den Profilen zu erſehen iſt. : 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
   
    
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.