Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

   
130 Zweiter Abſchnitt. 
„bern von 2o und noch mehr Ellen breit, muß man ſie ſteinern von 2 Ellen 
»„di> und daruber, nah Beſchaffenheit des Mauerwerks; der Bedeckung des 
„Daches und der Balken machen; jedo<h kann man fie mir Schild und Bo- 
„gen zur Erſparniß anlegen. Bei mittleren Dächern brauchen ſie nur eine und 
„eine halbe bis zwei Ellen, und bei kleinern leichtern Strohdächern noch ſ{hwä- 
„her, ja wohl gar von einer halbelligten, auh acht bis zehnzölligen Riegel- 
„wand zu ſeyn, (Fig. 159 Y) deſto {wächer kann man hingegen die langen 
„Steinwände anlegen, weil außer den Hauptbalken, keine Laſt auf ihnen ruhéet, 
»die allenfalls auh von einer Riegelwand, wie bei allen hölzernen Hauſern, 
„tann getragen werden. 
„Die Köpfe der Balken müſſen nic nur viel aufliegen, ſondern au h 
„wohl verwahret ſeyn. Es ift daher nörhig, fie an den Sorftdalfen anzıflam- 
zu 
„mern und den Saum der Dachziegel über den Giebel auf einem Simfe vor: 
„fpringen zu laſſen, damit die Köpfe vor dem Negen und der Fäulniß recht ges 
„det ſeyn mögen. Der Sims Fann von Steinen ſeyn, wenn die Giebelwände 
„ſteinern ſind, außerdem aber nur von Holz, das die abgeſchnittenen Köpfe bez 
„Éleidet. 
„So viel läßt ſich von der Befeſtigung des neuen Daches überhaupt 
‚„fagen, da ih mich in dieſer kleinen Abhandlung nicht bis auf den Fleinften 
»„Magel einlaſſen will. 
„Ein jeder der ſie lieſet, kann ſhon daraus urtheilen, daß ein ſolches 
„Dach dauerhaft ſeyn müſſe. Jh ſehe wenigſtens keinen Oré, wo der Schnee 
„mie Gefahr liegen bleiben, oder es einregnen fônnce: denn da die Aufſchieblinge 
„wegfallen, und der untere Dachbalken über eine Elle hoch von dem Hauptge- 
„ſimſe frey und erhaben liegt, auch ſtark genug iſt, fo Fann es unmöglich wie 
„eine fchwace Manerlarte vom Moder zerfreffen werden. Und gefegt auch, daß 
„einer von den Dachbalfen durch Verwahrloſung ſchadhaft würde, fo ruhee 
„doch nicht das halbe Dach auf ihm, wie auf einer Manerlatte; es kann ſich 
„alſo nicht ſenken, und der Schade kann gar leiht und ohne Gefahr ausge- 
„beſſert werden, als welches mit Anſchiftung der Sparren und Hauptbalken 
„nicht ſo leicht angehet, und noc dazu gefährlich und wandelbar iſt; michin iſ 
„ein ſolhes Dach, dafern es nur gut eingedeckc wird, das feſteſte und dauer- 
„hafteſte unter allen. Es i aber auch das bequemſte, da man den Dachraum 
„völlig nußen kann, weil fein Holz im Wege ſteher. Noch größer aber iſt 
„der Nuben bei Scheunen und Schuppen, weil ſogar die Hauptbalken wegge- 
„laſſen werden können. Man kann dabei über Scall- und Wohngebäuden die 
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
    
   
   
   
   
  
  
    
	        
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