Bon den Däadern. 133
Anm. Der Vollſtändigkeit wegen wär ih genöthiget, auh das Vorſtehende aus der Abs
handlung über die Bohlendächer hier wiederum anzuführenz nach der Zeit iſt mir erſt
bekannt geworden, wie es in verſchiedenen Gegenden von Frankreich eben {ſolche Däder
giebt wie die Krubfaciusfchen, welche zum Theil fehr alt und alfo gewiß nicht erſt nad) der
angeblichen Erfindung derſelben vom Herrn Krubfacius erbauet worden; auch find die in
dem engliſchen Werke the Carpenter’s new Guide: by Peter Nicholson, London 1793» und
in andern englifhen und frangöfifchen Büchern vorgeſtellten Dachverbände mehrentheils
von eben der Art und wohl ebenfalls Peine Yrachahmungen der Krubfaciusfchen Dächer.
Beiden in Frankreich befindlichen Dächern Liegen die Qucerbalten auch in Abſicht der
Erfparung auf eine vortheilhafte Art viel weiter als Krubfacius ihre Entfernungen
angiebt, nemlich an 6 bis 8 Fuß z dagegen ſtehen aber die (jedoch fehr Ihwache) Sparren
nur 13 Suß weit auseinander. Die Queerbalten liegen von Giebel zu Giebel, welche ent
weder von Holz ader maſſiv ſind. Iſt das Gebäude lang, ſo iſ niht immer in der Mitte
ein Giebel fondern nur in Entfernungen von 18 bis 20 Fuß ein Geſpärre, nah Fig.
160 A angebracht, um die Queerbalken zu tragen, welche aber zumeilen in die vorge-
dachte Hauptgefpärre, nad) Fig. 160 B angebracht ſind, ſo daß die {wächern Zwiſchen-
latten mit den dußern oder Dachſeiten der Hauptſparren , eine gerade Fläche machen.
Mehrentheils haben diefe Gebäude ein geſenktes Gebälke nah Fig. 160 C, die Dächer
‚ find übrigens in dortigen Gegenden ſehr fla<,
$. 69.
Da bei dieſen Scheunen das Dach mie den Wänden in einer Verbin- Von den fo
dung ſtehet, ſo iſt beides in den Fig. 161 A,B,C,D, und E. vorgeſtellt. Man e
ſiehet, daß die Sparren mit ihren kurzen Kehlbalken auf das Rahmſtück, welches Holfter-
dur die in den Fluhrwänden und in den Giebeln befindlichen Stiele und SHeunen-
durch die Kreubbänder, getragen wird, gleichſam aufgehänget find, weshalb
die Sparren keinen ſonderlichen Druck auf die Wände ausüben. Fig. 161
F zeigt etwas im Großen, wie die Sparren auf die durch das Rahmſtück der
Wand durchreichende Zapfen der Stiele, aufgeftellee find. Das übrige iſt
aus den Figuren hinlänglich zu entnehmen.
Anm. Weil bei dieſen Scheunen gar keine Balken durchgehen, fo find fie bequem, und der
Verband iſt dennoch ſehr dauerhaftz fie find aber befehwerlich aufzurichten und auch nur
wenig im Gebrauch.
Meinert und Lange geben in ihren Bauſchriften ebenfalls Beſchreibungen und
Zeichnungen von jolhen Scheunen; allein ſie weihen von dieſer in verſchiedenen Stüs
den ab; fie erfordern mehr Holz, und beſchränken den innern Raum zu ſehr.
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Das in der Sig. 162 A und B vorgeftellee Dad) ift aufeinem Ge- E Sn
bäude von 48 Fuß lang und 24 Fuß breit angenommen. ae
Die zwei auf die Mauerlatten aufgefämmte Hanptbalfen bb, worauf 9° durchge
das Hängewerf und die ganze Decke ruber, find 15 Zoll hoch und 10 Zoll en
werden.