Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

       
    
   
  
  
  
  
   
  
  
    
   
   
  
  
  
  
   
   
   
  
   
  
    
134 Zweiter AbſWnitt. Bon dew Dächern. 
breit; jeder der Fleinen Wechſel -d, d,d ift 6 Zoll hoh und "3 Zoll breit; die 
Hângeſäulen fk ſind mit ſchwalbenſchwanzförmigen Einſchnitten an die Hauptbal- 
fen angebolzt. Die Sparren brauchen uur 6 Zoll ho< und 4 Zoll breit zit 
ſeyn, und müſſen auf die ſhmale Seite geſtellet werden, die 5 Balken welche 
(nah Art der Krubſaciusſchen Dächer) auf den Giebeln und auf den Haupé- 
ſparreu ruhen, Éônnen aus 15 einzelnen Stücken gemacht werden, wovon alſo 
jedes 16Fuß lang iſt. Nicht nur auf der langen, ſondern auch auf der Gie- 
belmauer werden Mauerlatten geſtre>t, in welchen lebteren die Wechſel eingelaſ- 
fen find, 
Anm. Diefes Dah ift in No. 42, der Leipziger Intelligenzbidtter vom Sabre 
1736. befchrieben; gegenwärtig hat der Herr Profeſſor Meinert dieſe Beſchreibung in 
ſeiner landwirthſchaftlihen Bauwiſſenſchaft mitgetheilt, und ſelbige dur< 
eine Zeichnung erläutert; da nun ein ſolches Dach ſehr leicht und holzſparend zu ſeyn 
ſcheint, ſo giebt es vielleicht um fo eher Gelegenheit zur Aufführung ſolcher Dächer, 
wenn auch hier die Beſchreibung derſelben mitgetheilt wird. Dergleichen Dächer Fönnen 
jedoch nur da angebracht werden, wo man feinen Windelboden nöthig hatz mit Brettern 
Eönnen aber die Balken von oben bededt auch von unten damit bekleidet werden. Da übris 
gens die Riegel ee doch nur dazu dienen, um die {wachen Sparren zu tragen, jo würde id) 
der Meinung ſeyn, die zwei untern und den obern wegzulaſſen und auf jede Seite nur 
¿wei Riegel an den mit . mm bemerkten Stellen anbringen, indem die Sparren daran 
Hhinreihendes Auflager haben; dahingegen würden einige Sturmlatten, in zu beiden Sei: 
MY ten entgegengeſeßten {<rägen Richtungen unter die Sparren anzubringen feyn, um den | 
| Verband des Daches nah der Länge zu bewirken; auh müßten die Riegel ſo weit un- 
ter die Dieke der Dacdfeiten der Hauptſparren, (welche hier zugleich die Streben der 
Hängefäule ſind) zurückgelegt werden, daß die gußere Seite der Sparren mit der dieſer 
Streben bündig wären, und alſo erhielte das Dach¿ das auf der liuken Seite bei diefer 
Gigur gezeichnete Profil. 
Man hat bei dieſen Dächern und Deen nicht zu beſorgen, daß die in die Hauptbal- 
fen eingelaſſene Wechſel nicht Feſtigkeit genug leiſten ſollten. Jn dem Traité de la force 
des bois, par. M. le Camus de Mézieres, Architecte, Paris 1782. findet man eine Dede 
wobei nur auf die Schafte zwiſchen dèn Fenſtern, über das Zimmer reichende ganze Bal- 
ken vorhanden, an welchen zugleih die Mauern geankert ſind, das übrige iſt ebenfalls 
wie in voriger Art, mit auf die breite Seite geſtellten Bohlen ausgefacht, welche iii die 
Hauptbalken eingelaſſen ſind. j 
 
	        
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