Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

    
    
  
  
   
     
   
   
  
  
  
   
   
    
    
    
    
    
      
    
       
    
     
    
   
  
    
138 Dritter Abſchnitt. 
Naächftdent wird wenn man es haben kann, altes gebrauchtes Schiffe: 
tauwerk, welches ſchon eine Are von Fertigkeit an fich hat, aufgereifele, und mie 
einem 17 Zoll breiten ‘eiſernen Meiſſel, fo tief in die sugen der Bretter einge: 
trieben, daß der über das Dach zu machende Meberzug noch eine Defnung von 
# Zoll: findet. 
Dei dem Dichten des Wergs in den Fugen, muß der Meißel öfters in 
ordinäres Oebl getaucht werden; alsdenn werden die Fugen mit geſchmolzenem 
Pech, (der mit feinen Theer verfege-feyn muß) ausgegoffen, und ſogleich vor 
der völligen Erfaltung des Pechs etwa 3 Zoll breite Streifen von Segeltuch 
(oder von einer audern groben und Dichten Leinwand) über die Fugen gena- 
gelé, und auch dieſe mit Pech überſtrichen, ‘welches beſſer iſt als die Leiſten 
über die Fugen, weil das Waſſer ſich leichter dazwiſchen ziehen Fann. 
Nunumehro wird das Dach mit erwärmtem Theer überſtrichen; um den- 
ſelben weniger flüſſig oder ſteif zu erhalten, wird etwas Pech darunter gemiſcht ; 
und muß dieſes bei uicht allzuſtarker Sonnenhiße aufgetragen werden. Selbſt 
neue Dächer: von dieſer Art müſſen ſchon im folgenden“ erſten Sabre wieder 
übertheeret, im zweiten folgenden Jahre das Dichten der Fugen wiederholet 
werden, und dabei iſt es nöchig die Streifen von Leinwand, “ebenfalls wieder 
aufzunehmen und zu verpichen. Nachher brauche ‘aber ein ſolches Dach nur 
  
Afa e 
alle 3 Jahre von neuen betheeret zu werden. Dafür hat man daun a 
ſo tro>nes Dach als wenn ſolches mir Blech bedeckt wäre, welche Bedeckung 
auch öftrer Reparaturen, beſonders in Abſicht der Wiederholung des Anſtrichs 
erfordert, 
Die mit Bretter. bedecfte und vorbefchriebnermaßen gehörig verſicherte 
Dächer können ſehr flach angelegt werden, wobei ſie doh ſehr waſſerfeſt ſind Y. 
”) Dergleihen Bretterdächer find vorzüglich in Danzig bei den an den Hdufern erbauten 
Boutiquen üblich, und ſelb die bebohlten Umgänge um die Brunnen find in diefer Art 
   
gemacht, dabei aber aud) noch mit Hammerſchlag beſtreut, deſſen man ſich - aber bei den 
Dôchern nicht bedient, weil derſelbe bei vorfallenden Repataturen das Dichten verhin? 
dern würde. 
Dei diefer Gelegenheit ‚führe ich ein Mittel an, deſſen ſi< der Herr Schiffs: Bau 
Director Quantin, in Scettin bediente, um die aus Bohlen zuſammengeſchlagenen 
Pumpen in den Een völlig Waſſer - und Luftdicht zu machen ; er ließ nenlih in die zu; 
fomimenzufegende Bohlen, an dem Orce der Zufammenfegung mit einem Hobel halbzier 
kelförmige Rinnen ausziehen; hierauf wurde in einer dieſer Ninnen, 4 B. Fig. 166 A 
in.a ein aufgereifeltes durch Theer oder Pech gezogenes Stri> mit kleinen Nägeln an- 
geheftetz alsdenn wurde das andere Brett worin eben eine ſolche Vertiefung befindtich 
war, mit der Rinne gegen die andere vorſtehende Hälfte des Gtrics dergeſtalt gez 
trieben, daß folches in die in diefem Bretie befindlichen Räume paßte, wie ſolches aus 
dig. 166 B zu erſehen, Man könnte ch dieſer Methode nicht nux bei allen zuſammen- 
  
     
.) 
  
  
	        
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