Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

   
144 Dritter Abſchnitt, 
„Ringe ce (m. # Grundriß. und Profil) eingeſpannt, -und fo diefer Nohrftößer 
„von einem Manne, nah Art eines Schubkarrens, vor fich her geſtoßen werden könne. 
„Nahe vor dem Stoßeiſen iſt im dieſen Stangen, welche dur< zwei Schienen, (m. fr 
„Grundriß und Profil) bei dd auseinander gehalten werden, eine etwas höhere 
„Lehne, welche fo wohl im Grundriſſe als aud-im Profil, bei ee zu fehen ift, bes 
„feftiget und die alsdanıı von beiden Geiten, dur zwei aufrechtftehende Streben, die im 
„Grund: und Brofilriffe bei FF indie 2 St igen unten eingezapft werden; dadurd) 
„erhält diejer Rahrftößer das Anſehen: eines Schubkarrens ohne Rad, Derſelbe iſt ende 
„li, und wie in der Zeichnung des Profils, zwiſhen den Buchſtaben ds deutlich 
„dargelegt wird, mit 2 überragend gebogenen, vorwärts zu jpislaufenden, dann dur die 
„zwei aufrechten Streben, FE, und unten in den runden Stangen, bei 88, eingedübelten 
„runden Sprügelhölzern verfehen; die eine sweisadige Gabel oder Art Kaufe, (indem 
dieſe hier einfach fichtbare Figur auf beiden Geiten des Grundriſſes, bei ff angebracht 
„wird ) vorſtellen, und damit das abgeſtoßeie Rohe zú empfangen, und an die Lehne è 
„anzulehnen. 
Zin Maun ſtößt damit auf dem blanken Eiſe das Rohr linienweiſe ganz glatt ab,. 
„welches, da es ſi ſo fort an gedachte Lehne anlehnet, von einem andern Manne, wie 
„das Korn beim Aernten von einem Abraffer abgenommen, und auf die Seite in Seile 
„zum Einbinden gelegt wird. St es aber bereits eingebrochenes Kohr, das zur Streu, 
„oder zur Fütterung gebraucht werden fol, alsdenn wird es nur in Haufen zufammenge 
„tragen, und wie Heu eingeführet, 
In Abſicht des Deckens ſelb it folgendes anzumerken: 
Die Latten zu den Stroh- und Röhrdächern dürfen bei “Königlichen 
Bauten nur alsdann von Fiehnen geflöbtem Stangenholze genommen werden, 
wenn die Forſt einen großen Vorrath von dergleichen tro>nen, feinen Wachs: 
thum mehr verſprechenden jungen Bäumen hat *), denn ſonſt werden ſtarke 
Bâume veranſchlaget, um Latten daraus zu ſchneiden, welche zu den Stroh- 
und Nohrdächern eben ſo brauchbar ſind als zu Ziegeldächern, wie ſolches be- 
e . DL : GA fy hu 4 +. + M 4 
veies im erften. Theil ©. 90 angeführet worden; fo wie auch, daß zu den Dach. 
ſtücken ebenfalls niht mehr, wie ehedem junge Kiehnen, Hafeln oder Birken 
bäume gegeben, ſondern daß ſolche aus kiehnen rindſchäligen Bâumen, etwa 5 
bis 6 Fuß lang und 1F Zoll ſtark, geſpalten werden müſſen. 
* Wenn dergleichen Holz in Brüchern genugſam vorhanden, ſo werden auch zu den Latt- 
ſtämmen, Elſen, Birken und Espen verbraucht. 
Zu den Strohdächern werden die Latten 12 Zoll, bei den Rohrdächern 
aber 14 bis 15 Zoll auseinander, an ihren Enden mit eiſernen, übrigens aber 
mie hölzernen Nägeln auf die Sparren angenagele, Die Weite der Lattung 
ſollte ſich einigermaßen nach der Länge des Scrohes richten, indem jeder Halm 
dreimal an die Latte gebunden ſeyn muß; vorgedachte Lattung gile für Stroh 
von 37 Fuß lang. Hiebei iſt jedoch anzumerfen, daß die erfte Latte am Ende 
des Nuffehieblings oder des Traufharkeng, die zweite aber nur fo weit von der 
erſtern ab, aufgenagele wird, Daß der Decker füglich mit dem Arme dazwiſchen 
e durch- 
  
  
( 
528 
   
  
   
     
    
   
      
  
      
    
     
  
  
  
   
   
     
  
  
  
    
     
     
  
    
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.