Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
     
Strohdächer, 
ohne daß da- 
beiDachſtôcke 
gebraucht 
werden, 
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Dritter Abſchnitt. 
nemlich Steine durch die Sturmwinde abgeworfen werden, dergleichen Wieder 
berftellungen auf dem Sande öfters. weitläuftig umd koſtbar mache, und daß 
michin dergleichen Forſt- Eindeckung ſich wenigſtens für den gemeinen Land- 
mann wohl niché ſo gut ſchien, als die vorgedachten Verförſtungen mit Stroh, 
welche derſelbe ſelbſt und bei anzuwendendem Fleiß, fehe eüchtig und gut machen 
kann. Die Bedeckung der Förſte mit Dachziegeln und Hohlpfannen dürfte 
daher nur allenfalls für große Gehöfte, wobei ſie zugleich einigermaßen zur 
Zierde, und zu einem eine beſondere Feſtigkeit verſprechenden Anſehen gereichen, 
anwendbar ſeyn, 
6. 76, 
Da die Methode, Strohdächer ohne Dachſtöcfe zu verfertigen, no< 
nicht allgemein bekannt iſ, fo wird es nicht überflüſſig ſeyn, ſie hier zu be- 
ſchreiben. 
Man bindet nemlih ſtarke Stroh - Bunde von $ Zoll im Durchmeſſer 
(Schôfe) wie zum gewöhnlichen Decken mit einem Sctrohbande zuſammen, 
und zwar wird das Scrohband nicht ſehr feſt, aber doch mit einem dauerhafz 
ten Knoten angezogen. Nun theile man den Schof Fig. 176 A mic den Han: 
den zur Hälfte, umd drehe die eine Hälfte des Schofs nach den Linien ab, 
Fig, 176 B dergeſtalt daß von der einen Hälfte das Untere nach oben fômmet, 
neralich die untern Enden dd gegen die Aehren cc, wie die Figur B zeigt, 
und wieder nach der encgegengeſeßten Seite nach unten, nemlich daß von beis 
den Theilen die Aebren cc und untern. Enden dd fic) wieder nebeneinander 
befinden, wie bey Fig. 176 C zu. ſehen; alsdenn ſind die aus dem erſten Schof 
entſtandenen beiden Bunde cd, cd, durch das eine Band feſt an einander ver- 
bunden, und zum Decken fertig. 
Auf dieſe Arc werden die erforderlichen Schöfe verfertiger, und dag Ge 
bäude wie gewöhnlich gelattet, wobei aber zu merken, daß die Lacten etwas abge« 
rundet feyn müffen; die feharfen Kanten der Latten können nemlich ſehr leicht mie 
einem Zugmeſſer gebrochen werden, weil man alsdann das Strohband, wodurch die 
Schöfe an die Latten befeſtiget werden, ſtärker anzichen kann, und daſſelbe nicht fo 
leicht von der Kante zerſchnitten wird; alsdann wird wie befanne, unten angefangen, 
die Bordéſchôfe zu legen, und zwar wird an einem Theil der Schöfe das Scroh unten 
nah Fig. 176 D bei m weg und gerade gehauen, dann aber die alſo abge- 
ſtubte Hälfte der Schöfe unter die vorgefihlagene Diele, (welche aber auch 
wegbleiben kann) und unter die erſte Latte wie bei k zu ſehen, geſtochen, wo- 
  
  
  
	        
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