Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

    
152 Dritter Abſchnitt, 
$ | 2 gen und geſchi>ten Händen bald zu einer Art von Vollkommenheit gebraht werden 
| > fannz man ſiehet ja die geſhi>teſten Flehtwerke von Stroh, an Körben, Tiſchde>en 
und dergleihen, warum ſo!lte man nicht tüchtige Seile daraus drehen Bönnen? 
Krünigz beſchreibt ims. Theil der öôk onom. Encyklopädie S. 559 u. f. wie in 
Frankreich die Dächer mit Stoppeln, welche in dieſer Abſicht beim Abmähen der Felder 
- länger gelaſſen würden, als bei ung, gede>t werden: allein die Beſchreibung iſt ſo ge- 
drängt und undeutlich, daß man fich feinen richtigen Begrif 008 der Sache machen kann. 
Die in Humphry Darfall’s Befhreibung der Landwirthſchaft in der 
Grafſchaft Norfolk, aus dem Engliſchen von dem Herrn Grafen von Podewils 
auf Guſoro, überſest, Berlin 1797. im- erſten Theil ©. 161. befindliche Beſchreibung von 
der- dortigen Art die Dächer mit Rohr zu bede>en, iſt bei einer dem Original erman- 
gelnden Zeichnung, eben ſo wenig verſtändlich. 
$. 77. 
Von den Lehmſchindeldächer ſind diejenigen, wo das Stroh, bevor man es 
EA aufde>t, dergeſtalt zubereitet und mit Lehm überſtrichen wird, daß eine Arc 
überhaupt, von Tafeln daraus entſtehen, die auf dem Dache neben und übereinander ge 
legt werden. Daß dieſe Art von Dächern außer der mehrern Dauer als die ge- 
wöhnlichen Strohdächer, die vorzügliche Eigenſchaft haben, daß ſie feuerabhal- 
gend find;;daß ſie’ daher als die wichtigſte und wohlthätigſte Sache 
bei dem Landbau betrachtet und eingeführet werden ſollten, iſ 
ſchon fo oft und von fo vielen denen allgemeines Wohl am Herzen liegt, ges 
ſagt und geſchrieben worden, daß es überflüffig ſeyn würde, ſolches bier zu 
wiederholen. Vielleicht, ja fehe wahrfcheinlich würde folches auch zu einer alle 
gemeinen Nachahmung dieſer Dächer doh wenig beitragen; die Gründe für dieſe 
Meinung Fönnen bier, ebenfalls wegfallen. — Nur würde es eine Lücke ſeyn, 
wenn die Beſchreibung dieſer Dächer im gegenwärtigen Handbuche übergangen 
werden ſollte. Es wird: freilich dabei manches wiederholt werden müſſen, was 
bereits in der von mir 1796 herausgegebenen, Beſchreibung der Feuer- 
abhaltenden Lehmſchindeldächer 2c. angeführet iſt; indeſſen wird hier 
noh manche Stelle, deutlicher und vielleicht verbeſſert, angeführet werden. köôn- 
nen; wie denn auch eine von dem- Krieges- und Domainenracth auh Weſtpreu- 
ßiſchen Bau-Director, Herrn Peterſon, im zten Stücfe der Sammlungen 
nüßblicher Aufſäße, die Baufunft berreffend, enthaltne Beſchreibung 
einer zweiten Art von Lehmſchindeln, hier der Vollſtändigkeit wegen mit einge- 
| rückt und mit einigen Bemerkungen von mir, begleitet werden ſoll. 
| Bei der erſten Art von Lehmſchindeln wird das Stroh, in der Dicke 
welche das Dach haben ſoll, auf einer Seite mie Lehm beſtrichen und dieſe 
Seite innerhalb, oder auf. die Latte, gelegt. 
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Nach 
    
  
  
  
  
  
  
  
     
     
     
   
  
  
   
    
   
    
  
   
     
   
  
  
   
	        
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