Don den Balkfenlagen und Decken. 5
derfinnig gegen einander fegte, und mit Bolzen zuſammenfügte, nemlih ſo, daß gegen
das Stammende eines Stücks, das Zopfende des andern und fo wechſelſeitig alle vier
Stücke zuſammen gebracht würden, ein ſolcher Balken weit mehr gu tragen verms-
gend jeyn foll, als in feinem natürlichen Zuſtande.
6. 32.
Bey dem Entwurf zu den Balkenlagen bey Wohngebäuden, verſteht es
ſich von ſelbſt, daß zuförderſt an jedem Giebel ein Balken vorhanden ſeyn
muß, und zwar bey hölzernen Gebäuden unmittelbar auf den Giebelwänden, bey
maßiven Gebäuden aber wird der Giebelbalken (in den Balkenlagen über die
Stockwerke) einwärts neben der Giebelmauer gelegt, wie ſolches in Fig. 1. C und
D Kl zeige, Die Giebelbalfen der Dachbalkenlagen werden aber bey maſſiven
Gebäuden, um einen halben oder auch um einen ganzen Stein von der äußern
Mauerſläche der Giebelwand einwärte zurü> gelegt, wie Fig. 1, D, mn zeige,
nachdem man das Holzwerk gewöhnlich auf einen halben, zuweilen aber auch
auf einen ganzen Stein vermauert, oder einen ſogenannten Brandgiebel dage-
gen aufführen will. (man ſehe Seite 247, des ıflen Theils ) -
Demnächſt müſſen auf alle Queer- oder nah der Tiefe des Gebäudes
laufenden Scheidewände, wenn ſolche von Holz verbunden ſind, Balken gelegt
werden, welche zugleich den darunter ſtehenden Scheidewänden zum Rahmſtück
dienen, d. i. die Stiele ſind in dieſen Balken eingezapfe, und wenn oben wie-
derum Scheidewände darauf ſtehen, ſo vertritt der Balken die Stelle der
Schwelle dieſer Wände, worin die Stiele eingezapft ſind *). Bey maſſiven
Gebäuden werden aber auf diejenigen queer laufenden Scheidemauern, worauf
oben in den folgenden Stockwerken wieder Mauern ſtehen, keine Balken ge-
legt, weil ſonſt die obere Mauer auf dieſe Balken aufgeführet werden müßte,
welches den Nachtheil haben würde, daß, wenn der Balken verfaulte, wie fol-
ches bei Hölzern, die im Mauerwerk befindlich ſind, ſehr leiche geſchehen
fann **), die darauf aufgeführte Mauer ſich ſenken und ſchadhaft werden Fönn-
te; auch würde, da die Stackhölzer in den Balken ſte>en, eine jede auf den
Decken vorfallende Erſchütterung, den Wänden mitgetheilt, wodurch ſelbige
Riſſe bekamen. Es werden demnach bey den vorgedachten maſſiven Scheide»
mauern, auf welche in den obern Etagen wiederum dérgleichen zu ſtehen fom-
men, zu beiden Seiten Balken gelegt, welche man Streich- oder Orthbalken
nennt, wie F. 1. C, bey m, 5, h, i zu ſehen. Auf diejenigen maſſiven Schei-
dewände aber, auf welche oben keine Mauern, ſondern nur hölzerne Wände zu
ſichen kommen, auch in dem Fall, wenn weder eine Mauer oder eine hölzerne
Entwurf zu
den Balken-
lagen bei res
gulairen
Wohnge
päuden.