Vem inneren Ausbau der Gebäude. 228
z. B. hier 24 Stufen bei, und macht die Stufen um fo viel höher. Näherte
ſich aber der Ueberreſt ſchon dem Diviſor, fo würde eine Stufe mehr, alſo 25
anzunehmen, und ſelbige um ſo viel niedriger zu machen ſeyn. Bleiben wir
bei dem erſten Beiſpiel ſtehen, ſo dividire man nun mit der gefundenen Anzahl
der Steigungen 24, in die Höhe, nemlih 157, wo ſich denn ergiebt, daß die
Steigungen, um völlig gleich zu ſeyn, nicht 65 Zoll, fondern 633 Zoll Boch
ſeyn “müſſen, welches gegen die angenommene Höhe von 63 Zoll von gar kei-
ner Bedeutung iſt.
Es if vorhin wohlbedächtig geſagt worden, daß man 24 Steigun«
gen, nicht Stufen, erhielte: denn da der lebte Auscritt bei e ſchon auf
den Boden felbft gefchieht, fo find bei 24 Steigungen nur eigentlich 23 Seu-
fenauftritte nôthig, wie ſolches die im Grundriß eingeſchriebene Zahlen nachwei-
ſenz will man alſo die Länge der ganzen Treppe von dem Auftritt bei f an,
bis an den Auscritt bei g wiſſen, ſo darf man nur die Anzahl der Stufen,
mit der für die Auſtritte beſtimmten Breite multipliziren, alſo hier die Anzahl
von 23 Stufen, mit 10 Zoll, ſo erhálc man 233 Zoll ‘oder 19 Fuß 2 Zoll
für die ganze Länge der Treppe bf im Profil, oder Sf im Grundriß.
Da es unbequem feyn würde, fo viele Stufen auf- und abzuſteigen,
beſonders wenn Sachen oder Meubles herauf- und herunterzubringen find, fo
leget man zwar ſogenannte Ruhepläße (Podeste) a an, Fig. 245; diefes find
eigentlich verbreitete Stufen, und man fiehet leiche ein, daß, um bei deren Ana
bringung vorgedachtermaßen die Länge der Treppe zu finden, ſo viel zugerechnet
werden muß, als das Podeſt breiter iſk, als eine andere Stufe. Gemeiniglich
werden die Podeſte ſo breit gemacht als die Treppe ſelbſt iſ, oder ſie- formiren
ein Quadral.
Dieſe Figur der Podeſte entſtehet auch von ſelbſt, bey den gebrochenen
Treppen, als 5. 2. bei a in Big. 246, und Fig. 247 bei b, b, bei welchen
Treppen man überhaupt die Podeſte gerne in die Ecken legt.
Die Podeſte nehmen allerdings etwas Raum ein, wo alſo der Raum
zur Treppenanlage nicht überflüſſig, vielmehr eingeſchränkt iſt, pflege man in
die vorgedachte Ecken, anſtatt der Podeſte, gewundene Stufen nah Fig. 248
und 249 anzubringen.
Anm. Vorläufig wolle man bemerken, daß wie die in der Folge zu zeigende Zuſammen-
ſezung der Treppen es erfordert, die Linie ab nicht ſcharf in die E>e gezogen iſt.
Ff