Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

   
   
   
  
   
  
   
  
   
    
  
     
    
  
  
    
  
  
  
  
  
     
     
      
     
  
Vierter Abſchnitt. 
genſtänden, auf die Schornſteine, ingleichen von den Wirkungen der Sonnen- 
ſtrahlen. Alle dieſe zufällige Ereigniſſe machen die Sache ſo ſchwierig" und ver- 
ſtatcen nach vielen Wahrnehmungen, doch keine ſichere Schlußfolgen. 
Um den Hinderniſſen, welche vorgedachte Umſtände zuweilen bei dem 
Zuge des Rauchs verurſachen, möglichſt zuvorzukommen, pflege man wohl 
Schornſteinkappen, oder Windſchirme über die Schornſteinöfnungen übers Dach 
anzubringen. | 
Anm. Als ein allgemeines Hülfsmittel ift folches auh niht anzuſehen, indeſſen wird dur 
die Schornſteinkappen wenigſtens der Umſtand abgeholfen, daß das Negenwaſſer nicht in 
die Schornſteinröhren fallen kann, welches man hauptſächli<h den gerade aufgeführten 
Schornſteinen vorwirft, obgleich dieſer im Grunde unbedeutende Umſtand, eben wohl bei 
den ſ{räg geführten Schornſteinen eintrift, Ich fand in No, 156 des 1797ten Jahres 
im Reichsanz. folgende nügliche Bemerkung : 
„Die Schornſteinkappen müſſen auf 4 feſten Säulen ruhen, welche nicht zu niedrig und 
„#0 beſhafſen ſeyn ſollten, daß weder Schnee noch Regenwaſſer ſich darauf halten könne. 
»„Solche Kappen halten. den Zug des Rauchs nicht auf und ſind beſſer zu reinigen als 
„niedrige Kappen; auch wird ſich in jenen ſelten ein Feuerfunken anhängen, weshalb nies 
„drige Kappen von Dachziegeln nicht geduldet werden müſſen, indem fie <adli< ſind, 
„denn ſie halten den Zug des Rauchs auf und fegen geſ<wind Ruß an, daher die Feuer- 
„funken zum öôftern daran hängen bleiben. Ich habe ein Haus in Feuerflammen kommen 
„fehen dur< eine ſolhe Schornſteinkappez es hing ſi< an ſelbiger ein Feuerfunken, ein 
»gZlimmender Rußklumpen fiel neben der Kappe herunter auf das Dach, dicht am Schorn- 
„fein blieb er liegen und das Haus gerieth in Brand. Damit ſolche Schornſteinkappen 
„nicht viel Koſten machen, wäre es gut, wenn die Biegelbrenner die Säulen und Deden 
„aus einem Stücke machten.“ 
Sn Paris find faft alle Schornfteinröhren mit runden oder dahförmigen Kappen Fig. 
214 bede>t, oben aber iſt eine Oefnung darin gelaſſen, welche kleiner als die Röhre 
ſelbſt iſt, wodur das Einrauchen vermieden werden foll, und die Erfahrung foheint es 
zu beſtätigen. Dieje Zumölbungen werden les souches des cheminées, genannt. Sn 
Fig. 215 iſt ein Windſchirm vorgeſtellt; der Schirm a i von Blech und ſtehet in b guf 
einem Zapfen; in dem Kêègnze < iſt eing Vertiefung, worin der Schirm mit ſeinem un- 
tern Theil lauft, 
$. 80, 
Wenn nah dem vorhergegangenen angenommen worden, die Schorn- 
ſteinröhren geradeauf zu führen, auch ſelbige auf Feine Weiſe mit Holz zu 
unterſtüßen, ſo daß auch niche einmal das fogenannte Auffarteln derſelben 
auf die Kehlbalken und auf die queer über die Haupt- und Kehlbalken ge- 
legten ſogenannten Faß- oder Sattelhölzer, ſtatt ſinden muß, ſo iſt dahin. 
ſigkeit der- gegen um deſto eher eine Zuſammenziehung mehrerer einzelner Schornſteinröh« 
ren dur<h Zuſammenwölbungen erlaubt. Es iſt daher niht nur un- 
hädlich, ſondern ſogar erforderlich, die Schornſteinröhren eben nicht vollfom- 
men lorhreche aufzuführen; im Gegentheil, wenn ale Schornſteinröhren genau 
lorbreche 
  
  
	        
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