Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

   
Vom inneren Ausbau der Gebäude. 249 
fonderheit zur Verhütung des Stoens, auch unter die Fußböden die ange- 
brachte Lufczuge erſprießlich geweſen. Man macht nemlich an die innere Seite 
der Fundamente der Außenmauern und an beiden Seiten ſämtlicher Scheide- 
mauern, nach Fig. 294 Luftzüge von nebeneinander auf die flache Seite geleg- 
ten Mauerſteinen, wie das Profil, Fig. 295 zeigt, wo a eine mit Ziegeln bes 
de>ce Stelle der Röhre vorſtellet; bei b liegt aber die Unterlage des Fußbo- 
dens darauf und bede>t zugleich auf dieſer Stelle den Canal. Die Oefnun- 
gen dieſer Röhren ſind am Fundament oder in der Plinte anzubringen, und 
mit durchlöcherten Blechplatten zu verſchließen, damit niht Vögel oder Unge- 
ziefer hinein kommen kann. Sämmtliche Röhren müſſen innerhalb in Verbin- 
dung geſeßt und hin und wieder ein Ausgang in Kaminen oder Vorgelegen, 
auh wohl auf den Feuerheerden erhalten werden, wodurch, ſo bald Feuer an- 
gemacht wird, ein ſtarker Luftzug entſtehet, der eine Trockenheit verſchafft, auch 
zugleich das Feuer in dem Kamin lebhaft macht. 
Ueber die Entſtehung und Vertilgung des Schwammes, giebt es ſehr 
viele Auffage und Schriften; die neueſte mir befannte, iſt von dem Pommer- 
hen Baudirektor Herrn Weirach unter dem Titel: Abhandlung über 
den Shwamm in den Gebäuden, worin gezeigt wird, wie ſolcher 
bei Neubauten zu mindern und in angeſte>ten Gebäuden ver 
trieben werden fann. Stettin 1797. 
Herr 2c. Weira ch ſucht die Entſtehung des Schwammes hauptſächlich 
în dem naſſen Kalke und will daher, daß man langſamer bauen und die Fun- 
damente- gehörig austro>nen laſſen ſoll, ehe man fie mie Erde anfülle. So 
gern in vieler Rückſicht der Nußen hiervon zugegeben werden Fann, ſo iſt nur 
zu bedauern, daß bie übrigen Umſtände ſolches ſelten zulaſſen. Bei ſchon von 
Schwamm angeſte>ten Gebäuden {lägt Herr Weirach vor, die Fundamente 
aufzugraben, ſie allenfalls mit Feuer von leichtem Strauchwerke auszutro>nen, 
den alten Mörtel auszufragen, frifchen anzubringen, alles gehörig austrocnen 
zu laſſen, ſodann das Aufgegrabene mit Kohlen, oder in deren Ermangelung 
mic tro>nem Sande auszufüllen, auch die Unterlage zu den Fußböden mit Koh- 
lenguß einzufütternz auch wird angerathen die Fußbodendielen mit einer ſchar- 
fen Lauge oder mit Theergalle, zu beſtreichen. 
Auch dieſe Hülfsmittel, die ſonſt ſchon befanné waren, ſind mit vielen 
Beſchwerlichkeiten und Umſländen verknüpft; indeſſen wird es freilich beſſer ſeyn, 
ſolche nicht zu ſcheuen und ſich derſelben zu bedienen, als dem gänzlichen Ver- 
derben eines Gebäudes entgegen zu ſehen. 
Fi 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.