Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

Vom inneren Ausbau der Gebäude. er; 
rührt, welcher alsdenn mit einem Eimer ausgeſchôpft und dergeſtalt mit einem 
Kunſtgrif über das Feld gegoſſen wird, daß ſich der Sand nicht damit vermenge ; 
hierauf flreicht der Maurer die Gypsmaſſe nah der Lehrlatte gerade, und 
nimmé dieſe Latte nah einer Viertelſtunde hinweg, und ordnet wieder das an- 
grenzende Feld, welches denn eben, ſo wie das erſte ausgegoſſen wird. 
Ecwa 24 Stunden nach dem Guß hat der Gypsguß ſchon ſo viele Fe- 
fligfeit erlangt, daß man Bretter darüber legen und auf ſelbigen ſtehen kann; 
alsdann wird der Guß mit ſogenannten Gypshölzern, die wie halbe Cylinder ge- 
ſtaltet und an einem Ende mit einem Sriehl verſehen ſind, mit der geraden 
Fläche dieſer Gypshölzer, überall ſorgfältig geſchlagen, welches in einem Zeitz 
raum von 5 bis 6 Stunden wiederholt wird. Endlich glättet man den Boden 
mic kleinen eiſernen Mauerkellen. 
Anm. Es iſ leicht einzuſehen daß dergleichen Gypseſtriche ſehr {wer ſind, daher die Balz 
ken leicht etwas nachgeben, wodur< doch oft Riſſe in den Eſtrichen entſtehen; ih denke 
daß ſie alſo nur als ein Nothbehelf anzuſehen ſind, wo Mangel an Brettern zu den Fuß: 
bôden iſt; Meinertiund Gtiegliß führen aber in ihren Baufchriften an, daß wenn 
man-auf einer Dede einen Eſtrich {lagen wollte, ſelbige erſt doppelt mit Dielen belegt 
werden múſſe — das würde denn nun wohl eben nicht fehr ôkonomiſch gehandelt ſeyn, 
da bloß ein einfacher Dielenboden für alle Fälle hinreichend iſ, 
$. 107. 
Bei dem zunehmenden Holzmangel hat man ſich vielfältig bemühet, Von den 
Stubenöfen. 
durch eine vortheilhaftere Einrichtung der Stubenöfen, die Zimmer mit den 
möglichſt wenigen Brennmaterialien zu heißen. Die bisher gewöhnlichen und viel- 
fältig noch exiſtirende Oefen, beſtehen nur in hohlen viereckigten oder runden Ka- 
ſten von gebrannten Steinen oder Kacheln; gleicy über dem Heerd des Ofens 
iſt das Einheigloch, und gleich über demſelben die Rauchröhre befindlich, fo 
daß niche nur ein großer Theil des noch ſtark erhißten Rauchs, ſondern auch 
wohl die Flamme ſelbſt, für die Erwärmung der Zimmer unbenußt, durch ge- 
dachtes Rauchrohr in den Schornſtein zieht; weil ferner das Holz unmittelbar 
auf den Boden oder Heerd des Ofens gelegt wird, ſo kann die Luft nicht unter 
dem Feuer wirken, und die brennbaren Theile des Holzes werden alſo nicht hin- 
(änglic entwickelt, ſondern es bleibe noch) vieles von dem brennbaren Stoff in 
den Kohlen zurück. Man Fam alſo ſehr natürlich auf den Gedanfen, das 
Brennmaterial auf einen Roſt zu legen und darunter einen Luftzug zu machen, 
auch in die Oefen, Züge oder Canäle anzubringen um den: Gang des Rauchs 
und der Flammen in dem Ofen zu verlängern, damit beides den Seitenwän- 
den des Ofens die Wärme mitcheilen, und ziemlich erfaltet aus dem Ofen ab- 
1% 
   
    
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
    
   
  
   
   
  
   
  
  
  
   
  
  
   
  
   
   
  
  
  
   
     
  
  
  
   
  
  
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.