Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

   
Vom inneren Ausbau der Gebäude, 
E. eine Ecffrieß-Kachel, 
F. eine Simsfadel, 
G. eine Leiſte und 
H. eine E>ſimsfachel. 
Außer dieſen giebt es noh runde Kacheln zu den Durchſichten, Vaſen, 
Schnörkel und andere zur vermeintlichen Verzierung der Oefen dienende Stücke, 
die aber öfters ohne Proportion und ohne Geſchmack ſondern als unangeneh- 
mes Buntwerk geformt und zuſammen geftelle werden. 
Anm. Die Töpfer in den Provinzialftädten ſollten daher mehr fachen, ſich gute Zeichnuin- 
gen von Oefen, zu verſchaffen. 
Bei den glaſurten Kacheln, inſonderheit bei den ganz weißen findet 
man öôfters daß die weiße Farbe nicht überall gleich, vielmehr daß ſie ſehr ver- 
ſchieden iſt, welches daher rührt, daß die Töpfer ſich gemeiniglich einer aus fein 
geſtoßener und durchgeſiebter mit Waſſer abgeriebener und mit Kießſande ver- 
fegter Silberglätte bedienen; wohingegen eine reine Weiße erhalten wird, wenn 
zu 4 Theilen in einem Calcinirofen zu Aſche gebranntes Bley, und einem 
Theil eben ſo gebrannten feinen Zinn, wenn dieſe Aſche wohl untereinander ge- 
rührt worden, 5 Theile wohl gereinigter Kießſand hinzu gethan wird; dieſe 
Maſſe wird ſodann. in einen Schmelztiegel geſchüttet, mit den Fingern feſt eiu 
gedrückt und mit etwa 3 Zoll hoch Salz bede>ct; wenn ſolches- in einem Ofen 
geſchmolzen wird ſo entſtehet ein weißer glänzender Stein oder Schla>ke, welche 
mit einem Reibeſtein ſo fein als möglicy gerieben, durch ein Haarſieb gegoſſen 
und mit Waſſer auf die Kacheln aufgetragen wird, worauf man ſie zum zwei 
tenmahl brennt. 
Zum Anſtreichen und Mahlen der unglaſurten thönernen Oefen werden. 
die gewöhnlichen Erdfarben, als gelber Ocker, Braunſchweiger Grün, Jundigo, 
Engliſch Roth, Umbra und Kiehnruß, mit ſchwachem Leimwaſſer abgerieben, 
gebraucht; man pflege auch wohl etwas Eyweiß und fein geriebene Kreide dar- 
unter. zu nehmen. 
Sollen gewiſſe erhabene Zierrathen auf dergleichen Oefen das Anſehen 
der Bronze erhalten, ſo wird vorher ein ganz dünner Grund von fein gerie- 
benen ungebranncen gelben Ocker, der mit Leimwaſſer (> Pfund Leim mit 
2 Quarc Waſſer gekocht) zweimahl aufgetragen. Wenn dieſer Anſtrich recht 
getrocknet ift, wird ein ſolcher Theil mit gutem Kornbranntwein überſtrichen, 
als man, ohne daß der Branntwein ganz eingetro>net, mit Bronzier- Pul 
ver, vermittelſt eines großen Fiſchpinſels, auftragen kann. 
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