Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

  
    
   
   
    
    
    
     
    
  
  
    
    
   
   
   
   
Arbeit anzu; 
mwendende 
Holz. 
258 Vierter Abſchnitt. 
Sageblôcke müſſen demnach ſobald als möglich geſchnitten werden, weil, wenn ein 
Scück Holz lange mit der Rinde oder Borke umgeben liegt, ſolches den Würmern 
Gelegenheic giebt, fih darunter aufzuhalten, Erfordern es aber die Umſtände, 
daß die Sageblôke einige Zeit liegen müſſen, bis ſie geſchnitcen werden, ſo iſt 
es doh beſſer ſie nicht von - der Rinde zu befreien, weil ſonſt das Holz leicht 
aufreißt, weshalb es auch ſo viel als möglich der großen Sonnenhige entzogen 
werden muß. fe die Rede vom Eichenholz, fo müſſen die daraus geſchnitte- 
nen Bretter, wenn zuvor die Rinde nebſt den Spinc davon abgehauen worden, 
ins Waſſer gebracht werden, wodurch die natürlichen beißenden Säfte dieſes 
Holzes, ausziehen. Kiehnene Bretter ſollen gleich nach dem Schneiden unter 
einen Schoppen gebracht und dergeſtalt aufgeſeßt oder aufgeſtapelt werden, daß 
die Luft dazwiſchen durchziehen und ſie austro>nen fann. Billig müßten diefe 
Bretter auh zuweilen umgekehrt und die Scellen der Unterlagen verändert 
werden, weil dieſe ſonſt ftocfen oder blau werden. Eichene Bretter ſollten bil- 
lig 4 bis 6 Jahr lang zum Auscro>nen gelegen haben, um recht dauerhafte 
Arbeit daraus zu erwarten. Alles Holz, und beſonders das zu Bretter ge- 
ſchnittene, oder die Bretter ſelbſt, ſind indeſſen, wenn ſie noh ſo gut ausge- 
tro>nect worden, dem Schwinden, Quillen, Werfen und Aufreißen uncerworfen, 
und zwar in einem höheren oder geringeren Grade nah der Nacur oder Bes 
ſchaffenheit des Holzes ſelbſt, nach der mehrerern oder geringern Dicke der Bret- 
ter, und nah dem Verhälcniz in welchem die äußern Urſachen des Schwin- 
dens, Quillens 2c., als die Hige und Klte, auh Troenheit und Feuchtigkeit 
darauf wirfen Fönnen. 
Anm. Die Bretter ſind noch geneigter ſih zu werfen, wenn ſelbige oder die daraus ver- 
fertigten Tiſchler - Arbeiten, auf einer Seite der Trockenheit und auf der andern der Näſſe 
ausgejegt find, als wenn von beiden Seiten eine gleiche Temperatur ſtatt findet. 
Bei den Tiſchler - Arbeiten kann aber dieſem Uebel ſehr zuvorgekommen 
werden, und zwar durch den Gebrauch des möglichſt ausgetro>neten Holzes, 
dur die Wahl der aus ſolchen Theilen der Bäume geſchnittenen Breccer, wel- 
che dem Schwinden, ‘Quillen, Werfen ‘und Aufreißen weniger ausgeſebt ſind, 
als die andern, oder wenigſtens durch eine überlegte Auswahl der beſten Bree- 
fer zu dieſen oder jenen, der Form nach, den vorgedachten Veränderungen mehr 
ausgeſeßten Scücke, bei einer zuſammenzuſesenden Arbeit; und endlich durch 
eine gefchicefte Zufammenfügung oder Verbindung aller einzelnen Theile bei der 
Tiſchler- Arbeit, Auch der Anſtrich der Tiſchler- Arbeiten mic Oehlfarben verhú- 
   
    
    
   
   
   
   
   
 
	        
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