Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

   
Vom inneren Ausbau der Gebäude. 269 
falls in Rahmſtúcfe und Füllungen gearbeitet und gegen die Blockzarge befes 
ſtiget werden. | 
Vorhin iſ nur eines ſtumpfen Anſchlagens der Thüren in den Falz des 
Futters gedacht worden, wie Fig. 318, wo a das Futter im horizontalen Durch- 
ſchnicc und b die Thüre vorftelle. Es iſt aber beſſer, wenn die- Thüre nach 
Fig. 19 bei x abgekehlc wird, ſo daß ſie noh die Fuge bedeckt. 
Das Profil Fig. 320 nach einem horizontalen Durchſchnitt, zeiget noh 
eine andere Art, wo nemlih das Futterſtük in k nicht abgefalzt iſt, ſondern 
die Verkleidung macht mit der Abkehlung m des Thürrahmſtücks den Schluß 
der Thüre, n iſ die Füllung, und g das überfälzte Stück mit dem Kehl- 
ſtoß in der Nuch. 
Beiden Hausthüren, welche entweder einflüglicht, mehrentheils aber 
zweiflüglicht find, iſt in Abſicht der Zufammenfegung derfelben kein weſentlicher 
Unterſchied gegen dasjenige was vorhergehend von den Stubenthüren angeführt 
worden, als daß dieſe Thüren gemeiniglich nach dem horizontalen Durchſchnitt 
einer ſolchen Thüre Fig. 321+ zwar auch mit einem Kehlſtoß in der Nuth 
zuſammen gefest find, allein die Füllungen aa ſind einwärts nur überge» 
ſchoben. 
Uebrigens ſind die Hausthüren gemeiniglih oben mit einem ſo genann- 
ten Latteyholze verſehen, über welches ein Fenſterrahm, entweder zur alleini- 
gen Erleuchtung des Fluhrs angebracht iſ, oder um nächſt den andern Sluhrs 
fenſtern, Licht zu verfchaffen. Unten wird in den Hausthüren eine Schwelle ge 
legt, an welcher dieſelben gewöhnlih nur ſtumpf oder fo wie in dem Latteys 
holze mittelſt eines Falzes einſchlagen und in beiden durh Schubriegel befeſtiget 
werden. Die Hausthüren werden gemeiniglich, vorzüglich auf der äußern Seite 
verzieret, inwendig aber pflegt man ſie glatt zu laſſen. Jun großen Thorwegs- 
flúgeln wird zuweilen eine Pforte oder Thüre angebracht. 
Anm. In hölzernen Häuſern bekommen die Hausthüren ebenfalls ein Futter; bei maſſiven 
Gebäuden aber ift es unrecht eine Zarge oder ein Thürfutter einzufegen, weil joldhes auh 
mit einer hölzernen Bekleidung oder Architrav oerſechen werden müßte, wenn die Fuge 
zwiſchen der Zarge oder dem Futter, und. der Mauer, nicht ſichtbar feyn follte, welches 
aber mit einem maſſtoen Bau kontraſtiren würde. Cs ift daher beſſer die Hausthüren 
ohne Zarge und Futter anzubringen, und fie gegen einen in der Mauer befindlichen Anz 
{<lag, anſchlagen zu laſſen. 
: $. 110, 
Diejenigen Fenſterrahme, welche in Blei verglaſet werden, heißen Fa ſe 
Fenſter, zum Unterſchiede mit den Sproſſen- Fenſtern. 
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Senftern. 
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