Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

  
   
Bon den Balfenlagen und Deden, 47 
„fehen, weil man darin fo eben bauet und Veränderungen macht. Dieſe Gewölbe ſowohk 
„als andere von der Art ſtehen feſt, und ſind ohne alle Fehler; das was man bei der 
„Beſchreibung fühlt, beftätiget fi) aber deſtomehr bei dem Anbli>, daß es nemlich 
„immer etwas ſehr Gewagtes mit dieſen Gewölben iſt, ob man gleich die Vortreflichkeit 
‚des Bindungsmittels, (des hiefigen Gnpfes) einfiehet, worauf, wie der Erfinder jelbft, 
„und der hieſige Architect Gauthey, welcher dergleichen Gewölbe gebauet hat, fagt, 
„alles anfômmt,. Wo man aber nicht ſolchen gleich ſteinhartwerdenden Gyps hat, ift 
„diefe Conſtruction niht anzurathen. ©“ 
Es iſt auch niche abzuſehen, warum man nicht zur Erreichung der wes 
fentlichen Eigenſchaft der Gewölbe, die Steine als Keile auf die hohe Kante 
ſellen, ſondern fie gerade entgegen, platt legen ſollte. Wenigſtens kann man 
ſie doh auf die lange Seite ſtellen, in welcher Art ſich ebenfalls ſehr flache 
Gewölbe mit hieſigem gewöhnlichen guten Mörtel aufführen ließen. 
Sur, 
   
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
Die Conſtruction eines ähnlichen Gemölbes Fönnte nemlic folgenderge- Aebntihe 
Conſtruction 
ftale in Ausübung gebracht werden. Man mache Fig. 51 A die Linie ab gleich ner gewölb- 
der Breite des zu überwölbenden Raums ab Fig. 51 Bz und xy gleich 7x der ten Dede. 
Linie ab; zu dieſen 3 Punkten ayb ſuche man den Mittelpunkt m. Hierauf 
wird aus ſelbigen der Bogen ayb beſchrieben, und man hat den Lehrbogen für die 
Breite ab Fig. 51 Bz ferner, verlängere man den Bogen ayb zu beiden Geis 
fen fo weit, daß die Schne ik gleich fey der Länge des zu überwölbenden 
Raums ik Fig. B, ſo iſt dieſes Kreisſtük der Lehrbogen für die Länge ik; 
wird nun der Bogen bis in p und q verlängert, ſo daß die Weite zwiſchen p 
und q, gleich ſey den Diagonal- Linien pq und no Fig. B, fo ift diefes Kreise 
ſtück der Lehrbogen über die Diagonallinien, und überhaupt zu den Graden des 
Gewölbes, Munmehr ſtelle man dieſe Lehrbögen fo auf, daß fie in den vom 
Mittelpunkt x Fig. 5x B gleich weit entfernten Punkten astubxwv gleich 
hoch ſtehen. Man wird aber bemerken, daß alsdenn die Punkte i und Ek tie- 
fer als die Punkte a und þ, und daß wieder die Punkte png und 0 tiefer 
als lebtere ſtehen, Nun wölbe man nach ſchrägen Lirien aus den vier Ecken; 
dadurch beköômmt jede Schicht welche außerhalb der vorgedachten ganzen Kreig- 
linie anfängt, ihren Buſen, und zwar zuerſt gegen die Seitenmauer, und went 
die Schichten aus dem nächſten Winkel ihr entgegen kommen, auch gegen dieſe 
Schichten ihre Spannungz ſo bald die Schichten aber in die Kreislinie eintree 
ten, bleibt die Wölbung durch das Gewölbe in wagerechter Höhe, Dieſe 
{dne Spannung haben die d'E ſpie ſchen Gewölbe bei weitem nicht, und die 
hier beſchriebene Wölbung, welche über Keller und Soutcrains angebracht 
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
	        
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