70 Zweiter Abſchnitt,
fen, wogegen fie ander innern Seite winfelrecht gegen die Balken, oder pas
rallel mic dem Forſte bearbeitet werden müſſen, weil es fonft noch mehrere Ar-
beit verurſachen würde, und fowohl die Kehlbalfen nacy der Schmiege ver:
ſchnitten, als auch die liegende Stuhlſäulen ſchmiegigt beſchlagen ſeyn müßten.
Dieß verurſacht aber, : daß: der liegende Stuhlrähm dennoch nicht ganz an die
Sparren, ſoudern nur allemal gegen eine Ecke derſelben anliegen kann.
Man ſtehet aus dieſer nur kurz gefaßten Erklärung, daß es eine ſehr
mühſame Arbeit iſt, einen ſolchen Dachverband gehörig auszuführen, indem ſo-
wohl wegen der fehmiegigten Lage der ‘Sparren und der Kreußbänder, als auch
weil jedes. Gebind eine andere Tiefe hat, ein jedes beſonders zugerichtet und
verbunden werden muß, wenn nicht beim Aufrichten noch nachgehoffen werden
ſoll, welches aber gefchiefte DIR auch in den ſchwierigſten Fällen zu ver-
hüten ſuchen.
Sell ein dergleichen ſchiefwinkl ichtes Gebäude mit einem Manfardedas
che verfehen werden, fo wird das untere Dach durchaus mit den Fronten pa=
rallel ‘gemacht, as die vorgedachte Schwierigkeiten ſich nur allein bei dem
obern Dache ereignen, und zwar nur zum - Theil, indem in dem obern Theil der
Manfardedächer, gemeiniglich nur ein ſtehender Dachſtuhl angebracht wird, wos
bei das Nahmftücf nach Erforderniß und ohne den. geringſten Uebelſtand oder
Nachtheil in Abſicht der Feſtigkeit, von den Sparren abgeſest, und auf die
Grundlinie der Grade, auf die Giehrung verſchnitten werden kann, auch eigent:
lich niché nahe an den Sparren zu liegen brauche.
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Von den Dis ET a ae : : : i
nie N Siebei Fönnen dreierlei Falle vorfommen: Es kann nemlih das mir
ſalite oder anf ſeiner breiten Seite in die lange Seite eines andern Daches, auslaufende Dach,
Hintergebäu- entweder mit leßterem gleich hoch, oder niedriger, oder aber höher als erſteres
den, welche in : ;
die Dachgá- ſeyn. Der erſte Fall iſt in Abſicht der Verbindung der leichteſte, und man
chen des ſucht daher gerne, wenn die Dachfläche eines mit dem aunthgda des vordes-
nn ven. Haufes zu. vereinigenden Hinctergebäudes dadurch nicht zu ſteil oder zu
fen, fla wird, beiden gleiche Höhe zu geben. Mehrentheils ift es aber der Fall,
daß: die Gigcesgahiude ſchmäler ſind als die Vordergebäude, und daß alſo de-
ren Dächer niedriger ſind, als die der lebtern; beſonders tritt ſolches ein, weun
die Riſalite oder Vorſprünge mit ſogenannten Frontons oder Giebelfeldern ver-
zieret werden, welche nach den Whetiſchey Pegel der Baukunſt nur ſehr
; flach ſeyn ſollen, de i, ſie ſollen niché über F ihrer Breite zur Höhe haben.