Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

    
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
      
    
   
  
  
  
    
    
    
   
      
        
Zweiter Abſchnitt. 
dieſen Geſimſe und den Fenſtern, oder man legte das Hauptgefims wie ge 
wöhnlich über die Fenſter, und ließ den übrigen Theil der erhöheten Mauer 
als eine Attike *) über das Hauptgeſims herauſgehen. Das Waſſer hatte denn 
allerdings keinen andern Abfall, als in die hinter der Attike angebrachte Rinne 
d, Fig. 75 A welche aber bey ſtarken Regengüſſen überlief und wovon man fich 
die ſchädlichen Folgen leicht denken kann, beſonders in Betref des Abfaulens der 
Balkenköpfe; man ſahe ſich alſo genöthiget die Attiken zu überbauen, welches 
je nachdem die Atcike hoch war, andere Veranſtaltung erforderte. 
Anm. *) Viele ſprechen und ſchreiben fälſhti<h, cine Antique. 
    
War die Actike nur niedrig und das Hauptdach noch ſeil genug, Fig. 
75 A ſo war es hinlänglich, auf die Sparren Stüßen e, und darauf die Knaggen 
h zu fegen. Hatte aber die Aetife ſchon eine Hôhe von 4 Fuß, ſo mußten Stiehle f, 
dig. 75 B worauf ein Rahm gezapft wurde, hinter die Accike geſeßt werden, weil 
das Dach alsdenn ſchon zu fla<h wurde, um von den Sctüßen oder Trempeln 
2, allein getragen zu werden. Wenn man denn alſo doh einmahl eine Attike 
haben will, ſo iſt dies das beſte Mittel, nemli<h das Dach darüber weggehen 
zu laſſen. Mit den dahinter zu legenden Rinnen iſt bei der größten Vorſicht 
zu viel Gefahr verknüpft. 
Allenfalls kann man auch anſtatt der Accike ein niedriges Stockwerk 
oder eine halbe Etage anbringen, ſo daß nach Fig. 74 unter den Kehlbalken 
noch Dachſtuben ſtatt finden. 
Jn dieſem Dachverbande ſtehen die vorderen Sparren auf den Kehlbal- 
fen, die Hinterſparren aber unten auf den Balken, demohngeachtet darf eine 
Dachfläche nicht ſteiler als die andere, vielmehr muß der Winkel x dem Winkel y 
gleich ſeyn; hiebey muß aber der Forſt mehr nach vorne verlegt werden, wodurch 
der Druc und Wiederſtand ungleich wird, weshalb es ſehr nothwendig iſt, in 
den Dachſtubenwänden, Bänder v anzubringen, welche den Schub entgegenſtre- 
ben. Die Knaagagen ww können über den Kehlbalfen aufgeflauet werden. 
Ann. Hiebey kann der einfa<he Dachſtuhl, wenn das Gebaude nicht ſehr tief iſt überall 
angebracht werden, weil die Hinterſpgrren {on aufgerichtet ſeyn können , wenn dex 
Dachſtuhl und Kehlbalken p aufgerichtet werden ſoll, 
O: 244 
Von Anle- Bei dem Entwurf eines Dachverbandes muß hauptſächlich darauf ge- 
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a ſehen werden Daß die Kehlbalfen nicht zu niedrig liegen, um wenigſtens noh 
nicht fehe Daugnter weggehen zu Fünnen. Für Giebelftuben würde diefe Höhe aber oft noch 
breiten Öe zy geringe ſeyn, und_es Fönngg alfo nach Zi 76 die Kehlbalken, ſo weit die 
bäuden.
	        
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