82 Zweiter Abſchnitt.
iſt; ferner muß die untere Bohle k mit den beiden Hölzern h þb- verbunden ſeyn,
und bei e mit der daran gearbeiteten Naſe ſcharf über die Dachſteinſchicht weg-
reichen. Hieraus ergiebt ſich auch von ſelbſt, daß die Länge des Fenſters fich
nach den Dachſteinſchichten richte. Hiernächſt wird auf der Bohle fk unter den
Dachſteinen eine blecherne oder kupferne Ninne n untergeſchoben, und befeſtigt,
welche nach Fig D an den Seiten über das Fenſter wegreichen, und bei 0 eis
nen Abguß haben muß; desgleichen wird die Rinne m Fig. B, C,D welche bis
unter die Bohle f und über die Welle d heraufreicht dergeſtalt mit Blech oder
Kupfer ausgefchlagen, wie die Profile B und C deutlich zeigen. Unterhalb bei
e lâuft dieſe Rinne m auf ein Blech) p Fig. D aus, welches wie in Fig. A
zu ſehen theils auf die Bohle k ſo weit das Fenſter de>t, theils auf beiden
Seiten nah Fig D auf und unter den Dachſteinen liegt.
Damit man endlich das Fenſter ſelbſt vor dem Eindringen des Regens
ſichere, ſo müſſen die Scheiben ſih nah Fig. A überde>en und mit Stif-
ten und Kitt gut verwahret ſeyn. Daß übrigens der Fenſterrahm ‘ beſonders
gut mit Oelfarbe angeſtrichen und in dem Anſtriche erhalten werden muß, ver-
ſtehet ſich von ſelbſt. Sollen dergleichen Dachfenſter in den Dachſtuben ange-
bracht werden, wozu ſie ſich, da ſie keine unangenehme Einbaue erfordern, ſon-
dern mit der Dachfläche gleich laufen und das mehrſte Licht geben, am beſten
fehiefen, fo find folche innerhalb noch dadurch zu verzieren, daß man die Ver-
fehalung qq oberhalb bei rx zwiſchen die Sparren hinein und auch über den
Obertheil ds des Fenſters zwiſchen die Sparren bis zur Welle d herunter ge-
hen läße. Unten kann hiernächſt noch eine ſehr breite horizontale Brüſtung s ges
macht, und unter derſelben wieder die Verſchalung q angebracht werden.
Die Dauerhaftigkeit und Waſſerdichtigkeit dieſec Dachfenſter iſt keinem
Zweifel unterworfen, und der Einwand, daß die Scheiben durch gewöhnlichen
Hagel ſehr leicht zerſchmettert werden können, wird dur<h Erfahrung widerlegt.
Auch vor herunterfallenden Steinen oder Kalk von der obern Dachfläche oder von
den Schornſteinen ſind dieſe Fenſter dur<h die darüber liegende Rinne geſi-
chert, und was endlich die Koften beerift, fo find fie gewiß geringer als diejeni-
gen welche die Frontondachfenſter erfordern.
Anm. Der hieſige Nathszimmermeiſter Herr Richter hat ſowohl auf feinem eigenem als
auf anderer Häuſer hieſelbſt dergleihen Dachfenſter mit dem beſten Erfolg angefertigt.
Die in Fig. $5 A und B vorgeſtellte Dachfenſter ſind von den Fron-
tondachfenſtern nur darin verſchieden, daß auch ihre Seiten mit Fenſtern verſez
hen ſind ; ſie werden folgendermaßen angefertiget.