122 Von Bedeckung der Dächer,
eines zweiten Arbeiters „ der im Dachboden ftehf, die
Bindweiden dur< und. wieder hervor um die Latten
gezogen werden.
Herr Steinert in Gotha will, daß, anſtatt
der Umwindung mit Strohlehm um die Latten, ordent-
lihe Platten von Lehmpasen: Mafle geformt,
ſolche zwiſchen die Sparren vermauert, und zu. dem
Ende, damit die Platten nicht in zu großer Breite ſich
tragen dürfen, allemal zwiſchen zwei Sparren noch.
ein dritter , und zwar auf einen Riegel oder eine Aus-
trumpfung, geſeßt werden foll. Ueber dieſen Leh m-
platten ſoll hernah eine 18zöllige Lattung und ein
gewöhnliches Strohdach ſtatt finden.
Endlich bemerke ih no<, daß vorſtehende ver-
\{chiedene Arten von Lehmſchindel- Dächern, fo
wie folche wirklich ausgeführt werden, deshalb fo um-
ſtändlich beſchrieben worden, um unter allen das beſte
heraus zu heben , und dieſe für den Landbau fo nüs-
liche und nöthige Sache der Bollfommenheit immer
näher zu führen.
Als eine Hauptſache zur Dauerhaftigkeit ‘der Lehm-
fhindel: Dächer iſ no< zu erinnern, daß die Ein-
de>ung derſelben nur bei gutem Wekter geſchehn muß, zu
welchem Ende auch (wie bereits bei einigen Arten der-
ſelben erwähnt worden) niht mehr Schindeln in einem
Tage aufgelegt werden müſſen, als noch an demſelben
Tage mit Stroh überdeckt werden können.
$. 37.
Bon der Vorzüglichkeit der Kehmfchindel : Dacher für den
Landmann.
Ueber die Dauerhaftigkeit und Feſtigkeit der Lehms
\chindel - Dächer ſpricht die Erfahrung hinlänglich.
Schon vox Jahrhunderten ſind in einigen Gegenden,
TTT