Full text: Anweisung zur landwirthschaftlichen Baukunst (Dritten Theils erste Abtheilung, Ersten Theils erste Abtheilung)

  
354 I: Abfhn, Von Anl. u. Conſtr. ſolch: Gebäude, 
Ginauf zuweilen viele Umſtände erfordert; ſo hat man 
bereits den -Berfuch gemacht, gewöhnliche Remiſen über 
der Erde, nach Fig. 126, mit doppelten Außenwänden, 
welche legtere durch einen fehniaien Luftraum von einanz 
der getrennt find, zu dieſem Behuf zu erbauen. Man 
geht nähmlich hierbei von dem phyſikaliſchen Grundſatze 
aus, daß die Luft der ſchlechteſte Wärmeleiter ſey, 
und führt die doppelten- Fenſter zum Beweiſe für die- 
ſen Saß an, welche nähmlih nicht wegen des zwei- 
fachen Glaſes, ſondern wegen dex, zwiſchen beiden 
Fenſtern beſiudlichen Luftſchicht ſo warm halten. Soll 
aber dieſe Luftſchicht die verlangte Wirkung leiſten; fo 
muß fie auch nit in; beftändiger Berührung mit der 
Atmoſphäre ſtehen, ſondern gewiſſermaßen eingeſperrt 
ſeyn. 
Merden nun die Fenſter und Thüren zweifach ges 
macht, und zugleich der Luftraum zwiſchen leßtern. von 
dem Luftraum zwifchen den Mauern abgefontert, um 
überall eine möglichit ruhig ſtehende Luft, nicht aber 
eine Zugluft innerhalb dieſer Räume zu erhalten ; ſo ſoll 
ein ſolches Gebäude den Froſt und die Hige, gleich einem 
guten Keller, von dem innern Raume abhalten. 
Anm. Der Kaufmann, Hery Muhl in Danzig, hat 
ein Gebäude in dieſer Art erbauen laſſen, wovon ich in 
Fig, 126 einen Entwurf beifüge, und iſt mit dem Erfolge 
ſehr zufrieden. : 
m Grundriſſe À und im Profil B ſind die ei 
wähnten Lufträume. innerhalb der Mauern angegeben. 
Um jedem der beiden iſolirten Theile einer folben Mauer 
die zu ihrem lothressten Stande nöthige Steifigkeit zu 
geben, und dennoch möglichjt an deren Stärke zu etz 
fparen, ift der Luftraum in einem Zicfjac in der Mauer 
angelegt, wodurch jede Hälfte der Mauer pfeilerweife 
verſtärkt wird. Eine folche,. doppelte Sronte ift z. B.
	        
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