Geb, ohne Dachboden, als Gefreidefcheunen sc. . 165
$. 49,
Lage der Scheunen.
Die fchicklichfte Lage der Scheunen bei einem Ge
höfte erfordert, daß fie auf einem trocknen, etwas er-
höhten Boden angelegt werden, damit nicht die Erds
oder andere sufließenve Feuchtigfeiten in ſelbige eindrinz
gen und dag Getreide verderben. Um in den Tennen beim
Drefchen und Sichten des Getreides einen guten Luftzug
zu erhalten, follen die Scheunen mo möglich mit den
langen Fronten gegen Morgen und Abend gerichtet wers
den, weil von dort her die mehrſten Winde ſtreichen.
Auch müſſen die Scheunen eine freie Lage haben, damit,
ſowohl vom Hofe als vom Felde, bequem in und durch
die Tenne gefahren werden kann, Wenn aber die Lage
einer Scheune feine Durchfahrt in beiden Fronten verz -
ſtattetz ſo wird, anſtatt des Scheunthors, nah dem
Felde eine hinlänglich große Lücfenöffnung angebracht,
durch welche ſowohl die Luft beim Sichten des Getreides
gehörig ſtreichen, als auh beim Einfahren die Deichſel
des Wagens hindurch reichen , oder wenigſtens niht das
Fachwerk beſchädigen fann.
Endlich hat es in wirthfchaftlicher Nückficht vielen
Nußten, wenn die Scheunen ſo liegen , daß der Landwirth
ſie von ſeiner Wohnung überſehen kann, daher fie wo
möglih dem Wohnhauſe gegenüber ihre Stelle haben
ſollten.
6350,
Verſchiedenheit der Bauarten der Scheunen,
Die Außenmauern der Scheunen können von Holz,
mit geftaftem oder gemauertem Fachwerk, von
Feldſteinen, gebrannten Ziegelſteinen, Lehm-
pyasen, oder aus geffampfter Erde (Pise) aufge,
führt werden. |