Full text: Anweisung zur landwirthschaftlichen Baukunst (Dritten Theils erste Abtheilung, Erster Theil)

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gleich die Laft auf einzelne Punkte um mehr als ‘das dop- 
pelte vergrößert ‚wird; "fo müßte, der Baumeiſter entweder 
auf ſolche unregelmäßige Schüttung mit Verſchwendung des 
Naums und der Baukoſten bei der Anlage gerechnet haben, 
oder man muß es ihm nicht zurechnen , wenn in dieſem 
Falle das, Gebäude ſehr leidet, und vielleicht Schaden 
nimmt, Gegentheils kann, bei einer regelmäßigen Beſchüt- 
tung der Böden, ein Magazin - Gebäude bis zu 8 Etagen 
hoch erbauet werden. 
Wenn in der erfien Etage ein Mehllager in Tonnen 
ſtatt finden ſoll; ſo iſt zur Berechnung der Quantität 
Mehl, welche darin Plas finden kann , folgendes zu wiſ- 
ſen nôthig. Erfſtlich: Eine gewöhnliche Mehl- oder 
Salztonne iſt 3 Fuß 2 Zoll lang, und 2 Fuß 3 Zoll im 
Bauche ſtark, und enthält, wenn das Mehl gehäuft 
wird, 6 Berliner Scheffel Mehl. Zweitens: Mehr 
als 3 Tonnen über einander werden theils der Bequem- 
lichkeit wegen , theils um die untern Tonnen nicht ſo ſehr 
zu drücken, nicht gelegt. Hieraus folgt die nöthige Höhe 
der untern Etage. Es liegt nämlich jede obere Tonne 
¿wiſchen zwei untern, daher für 3 Schichten Tonnen über 
einander nebft den Unterlagen auch nur 6 Fuß 6 Zoll Höhe 
‚zu rechnen ſeyn würden, und wenn dann noch 27 big 
3 Fuß fúr die Unterzüge und den Raum über den Ton 
nen, des Auf- und Abſchichtens wegen nothwendig find; 
ſo muß die erſte Etage, wie $. 110. bereits gedacht, wez 
nigſtens 9 Fuß, und wenn eine Durchfahrt ſtatt finden 
ſoll, nah Erforderniß noh höher werden. Drittens 
liegt jede Reihe Tonnen auf 2 Unterlagen von ſchwachenr 
Kreuzholze, und da fie gewöhnlich nach der Länge des 
Gebäudes neben einander gelegt worden; ſo iſt es gut, 
nicht mehr alg 2 Tonnen hinter einander zu legen, und 
allemal zwiſchen 2 Schichten der Art einen Gang von 
4 Fuß breit frei zu laſſen, theils um zu jeder einzelnen 
Sonne gelangen, theils auch felbige den Gang entlang. 
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