Full text: Anweisung zur landwirthschaftlichen Baukunst (Dritten Theils erste Abtheilung, Erster Theil)

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30 Bom Pisé - Bau insbeſondere, 
Kalkſteinchen, welche niht über einen Zoll groß ſind, 
vermiſcht ſéyn follte, und daher zum Ziegelbrennen un; 
fauglih wäre, iſt zum Pisé-Bau brauchbar , indem die 
Steinchen ſogar die Verbindung beim Stampfen vermeh- 
ren. Dergleichen Erde aber findet man faſt aller Orten, 
und ſelbſt in mehrerer oder minderer Tiefe unter Sand- 
ſchellen, da hingegen reine Ziegelerde weit ſeltener ange- 
troffen wird, ſo daß aus dieſem Grunde die Verfertigung 
der Pise- Steine weit leichter ift und faft überall ſtatt fins 
den kann. 
Jede zuſammen klebende Erde, ſie mag eine Farbe 
haben, welche fie will, und alſo ſelbſt die graue und letz 
tige ſchwarze Gartenerde, von vorgedachter Eigenſchaft, 
iſt zum Pise-Bau fauglich. 
Zu fette Lehmerde oder Letten kann ¿zwar mit Sand 
und ſcharfem Kies, ungefähr in dem Verhältniſſe von 
2 der erſteren, + Sand und + grobem Kies, oder ganz 
fetter Thon, mit F grobem Sand und ZT Kieſel vermiſcht, 
fann allenfalls zum Pisé-Bau brauchbar gemacht werden; 
es iſt aber leicht einzuſehen, daß dies ſchon mit einigen 
Beſchwerlichkeiten verknüpft iſt, indem dieſe verſchiedenen 
Materien recht wohl durch einander gebracht werden müß 
fen, wenn die Steine nicht blättrig werden, und fich theils 
weiſe ablöſen ſollen. 
Verſuche haben ergeben, daß diejenige Erde, wel, 
dhe erforderlih iſt, um einen feſten Körper von Pise 
zu bilden, etwa F mehr wiegt, als die daraus geſtampf- 
ten Steine, welche Erſcheinung der durhs Stampfen 
ausgetriebenen Luft und Feuchtigkeit zuzuſchreiben ſeyn 
dürfte. 
Das Gewicht der Pisé - Steine wird allerdings 
ſehr verſchieden ſeynz indeſſen kann man nach angeſtell- 
ten Verſuchen den Kubikfuß zu 160 — 180 Pfund an- 
nehmen. 
 
	        
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