218 IV, Abſ<n. Von Anlage und Conſtruction
Würze in zwei Kochungen zu Vier gemaht werden ſoll,
32 der Tonnen Bier nebft einem binlänglicyen Bord - Raum
enthalten.
Dieſes Verfahren, welches mit dem Filtriren des
Kaffees Aehnlichkeit hat, iſt in ſo fern der erſt gedachten
Art vorzuziehen, weil durch den jedesmal friſchen Aufguß
das Mah beſſer ausgebrauet und ein Bottich entbehrt
wird. Jf ſo viel Wúrze, als man zu der beabſichtigten
Quantität Bier verlangt , abgezogen und verkocht worden:
dann kann noch ein dritter Aufguß zu einem ſo genannten
Halbbier verbrauet werden, :
Wenn die Gährung des Biers nach 10, 15 oder meh-
rern Stunden geſchehen iſt, dann wird daſſclbe, entwe-
der um fogleich in der Stadt herum verfahren werden zu
fönnen, im Brauhaufe in Fäſſer gefüllt (gefaſſet), oder
wo Vier auf Lagern gehalten wird, in den Keller und da-
ſelbſt in die Fäſſer geleitet. Im legtern Falle iſt ein hin-
länglih großer Bierkeller nöthig, welcher ganz in der
Nähe des Brauhauſes liegen muß, damit das Bier durch
Röhren bis in die Fäſſer geleitet werden kann. Dieſer:
halb aber den Bierkeller unter der Brauſtelle ſelbſt anzu-
legen, iſ niht gut , weil zu viel Näſſe auf dem Fußboden
des Brauhaufeg ausgefchüttet wird, welche fich leicht dem
Gewölbe ‚mittheilen und ſolches verderben kann, auch die
angefüllten fehweren Boftiche einen fehr ffarfen Druck auf
die Gewölbe verurſachen. Uebrigens muß ein Bierkeller
eine ſolche Lage haben, daß die Luft durch gegenuber
ſtehende Fenſter ſtreichen kann, welches ein Haupterfor-
derniß iſt, weil bei dem Gähren des Bieres in den Fäſ-
fern ſih eine Menge Dünſte entwickeln, die, wenn ſie
nicht von der Luft herau8getrieben werden, das Bier ver-
derben, und felbft den Leuten, die im Keller zu thun ha-
ben, Ihadlich find.
ERBE RETTET { FETT