190 Erſter Abſchnitt,
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Kennzeichen, ob eine Materie zum Kalkbrennen taugli<h ſey.“
Um den eigentlichen Kalkgehalt einer Stein- oder
“Erdart zu ens fann man ſich BAIBERDER Verfah-
rens Fen
Stan bringe einen Theil derſelben mit der gehödri-
gen Vorſicht in die. Geſtalt - eines Pulvers, bemerke
deſſen Gewicht und trage das Pulver nah und nach in
unge| Fähre dreimal fo viel veines Scheidewarffer oder Salz:
fäure,- wenn erfteres nicht zur Hand wire, Die Kalk:
erde wird durch beide Säuren mit Brauſen und Schäu-
en heftig angegriffen, und dieſe dem Auffieden glei-
reit ift der Grund, warum dag zu 'unterfus
chende Pulver niht mit einmal- der Säure zugeiekt
werben Tann, weil, wenn das die Eure enthaltene
gläſerne Gefäß nicht geräumig genug ſeyn ſollte, ein
Meberwallen entftehen, und dadurch mehr oder weni:
ger von dem zu unterſuchenden verloren gehen dürfte,
Wenn alles eingetragen, und weiter kein Aufbrauſen
zu bemerken iſt , ſo findet ſich die Auflöſung entweder
ganz klar und durchſichtig, und giebt den Beweis, daß
das Pulver aus nichts als Kalkerde beſtehe, de man
bemerft einen mehr oder minder beträchtlichen Bodens
fo, welcher aus andern Erdarten befieht, oder aber
noch Kalkerde enthalten kann, zu deren Auflöſung die
Säure nicht hinreichend ifl. Es wird baher die Flüſs
fiafeit vom Bodenſate in ein anderes gläſernes Gefäß
abgesoffen,. und jenes mit einer beliebigen Menge fri-
ſchen Scheidewaſſers oder Salzſäure von neuen über:
hütte. Geſchieht nun weiter tein merklicher Angriff
der friſchen Säure auf den Bodenſ fa, ſo iſt abzuneh-