Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Theil)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
244 Erſter Abſchnitte. 
ſowol weil der Kalkmörtel theurer iſt als der Gips, ſondern 
um die Arbeit zu beſhleunigen, Und daß {ie dieſem Vortheil 
die Dauer der Gebäude aufopferten, 
Dahingegen iſt der Gips im Trodinen ein vor- 
trefflich bindender Mörtel, der ſogleich erhärtet, und 
daher zu Gewölben, die im Trocdnen bleiben, vorzüg: 
lich brauchbar ift, weshalb die Alten fi) des Gipfes bei 
ihren bewundernswürdigen Gewölben bedienten. 
Die kühnen , flahen Gewölbe des Grafen d’Es pie, wo- 
von in der Folge ein Mehreres vorkommen wird, würden ohne 
Gips am wenigſten ausführbar ſeyn. 
Sn Gegenden, ald die hiefigen, wo die Gipsfteine 
feltner, und des Transports wegen theurer find, des 
gegen Kalk hinreichend und zu weit geringern Preiſen 
zu haben ift, bedient man fi) des Gipfes nur we: 
gen feines fehnelen Trocnens zu äußern und innern 
Verzierungen an den Gebäuden, 
Außer dem Gipsbruche zu Sperenberg iſt weder in den 
Marken , no< in Pommern oder Preußen ein Gipsbruch oder 
eine Gipsbrennereiz jedo< finden ſi< bei Jnowraclaw in 
Südpreußen Gipsſteine, 
Der Gipsberg in Sperenberg wird duch eine Faktorei 
auf kônigl. Rechnung betrieben, Es wird aber daſelbſt wenig 
Gips gebrannt, ſondern die rohen Gipsſieine mehrentheils 
nach !Berlin und Potsdam verkauft , wofelbfi fie von Gips: 
brennern gebrannt werden, 
Der gebrannte Gips verträgt auch teine Näfie oder Feud: 
tigkeit, weil derſelbe davon erhärtet; daher iſt es auh gut, 
denſelben an demjenigen Orte zu brennen, wo man ſih deſſen 
bedienen willz Vorräthe von gebranntem Gipſe müſſen aber 
an trodnen Dertern aufgehoben werden. 
Eines Theils, weil der Gips in der Näſſe nicht 
dauerhaft iſt, andern Theils, weil derſelbe zu {nell 
    
  
  
      
   
     
   
    
  
    
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
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