30 Erſter Abſchuice,
Die Kalkſteine werden gebrohen, mit Pulver ab»
geſprengt oder, nach der bergmänniſchen Sprache, ge=
ſchoſſen.
Diejenigen Kalkſteine, welche im Herbſt gebrochen
worden find, und den Winter über an der freien Luft
gelegen haben, find nicht fo brauchbar, als die, welche
im Frähjahr gebrochen, und gleich im folgenden Goms
mer verbraucht werden, weil erſtere vom Frofte leiden,
Von den Kalkſteinen werden Fundamente in und
über der Erde, auh wohl Schälung- und Schleuſen-
mauern aufgeführet ; ſie ſind aber zu letzterem Behuf,
wegen der abwechſelnden Näſſe und Trockenheit, nicht
allzudauerhaft, beſonders wenn ſie dabei zugleich vom
Froſte leiden. Diejenigen Steine, welche an die âu-
Bern Seiten der Mauern kommen, werden von den
Maurern gerade behauen; jedoch dürfen fie fi) dazu
nur des Hammers und niht des Meißels und Klöppels
bedienen , weil dieſe Werkzeuge dei Steinmetzen gebühren.
Zum Mauern werden in Rüdersdorf an Jeder-
mann Kalkſteine gegen eine Aſſignation des königl.
Vergwerksdepartements verkauft ; allein niht um Kalk
davon zu brennen, als welches allein auf den in den
Provinzen etablirten königl, Faktoreien beſorgt wird.
on den Affignationen wird bemerft, ob große oder
kleine Kalkſteine verabfolgt werden ſollen; erſtere ſind
etwas theurer, jedo< im Bau vortheilhafter; man
muß aber immer von beiden Sorten nehmen, weil nicht
lauter große Kalkſteine in den Brüchen zu befchaffen find”).
ln iO
*) In der Berliner Zeitung Num. 27 vom zfen Mârz 1796 if
bekannt gemacht worden :
x) daß während der Winterszeit zu Rüdersdorf keine Kalk-
ud