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Von den Mauern und Wänden der Gebäude. 433
„Verſchwendung, daß, ſo wie ſolche allmählich aufge-
„führt wurden, man fie aud) verbünnte, wie man ſolz
„hes bei den alten Kirdhenmanern bemerkt, die zu-
„weilen ſieben oder acht Zoll in der Dicke eingeſchränkt
„ſind, und ihre Gewölbe waren nur 4 bis 5 Zolf dich,
„Mir dieſen Meiſterſtücken vergleiche man die
„mehren unſrer neuen Gebäude, ſo wird man die
„Gewölbe zuweilen 2 Fuß flark finden, woher e3 denn
„„fommt, daß die keilförmigen Gewölbeſteine einen er-
„‚ftaunenden Seitendrud ausüben, welcher eine ver:
„„hôltnißmäßige große Verſtärkung der Steinmauern
„‚exfobert,
‚Allein wir wollen nicht in die älteften Zeiten zu-
‚rücgehen; fon im vorigen Jahrhunderte war man
„noch weit entfernt, fo verfehwenderifch mit den gro-
„ßen Bruchſteinen umzugehen, als heut zu Tage.
„Man bediente ſih derſelben nur zum Anſehen, als
„Bekleidung des gewöhnlichen aus unförmlichen Bruch-
„ſteinen oder Ziegeln beſtehenden Mauerwerks.
„Als man vor einigen Jahren in der großen Ga-
„„lerie des Louvre, welche Heinrich der zweite erbauen
„laſſen , einige alte Mauern abbra<, war man ſehr
„„verwundert, nichts als 8 bis 9 Zoll dicke Tafeln zu
„finden, womit die aus ſchle<ten unförmlchen Bruchz
„ſteinen mit Kalk und Sand aufgeführten Mauern be-
„kleidet waren, und man hat mehrere Mauern ange-
„troffen, welche nur in diefer Art bekleidet waren,
‚Nicht weniger unnüg iſt es, wie Dod) oft ger
„fbieht, überall in einem Gebäude ſchr ſtarte oder
„die Mauern anzubringen „ ſobald ſie niht die Deks
„ten oder andere Laſien ganz eigentlih zu tragen
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