Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Theil)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
480 Vierter Abſchnitt. 
fo wird, wie im Grundriße zu ſehen, die hintere Seite cd 
etwas länger als die vordere Seite ef gemacht z eben fo 
muß auch die Sohlbank þ angefertigt werden, 
Bei einer Fenſterzarge von Sandſteinen in einer 
Mauer werden an den Seitenſtü>ken a und b, Fig. 159, 
fowol oben als unten Zapfen, Z bis 4 Zoll im Quadrat 
gemacht, welche ungefähr 2 Zoll oben in dem Sturz cd, 
und unten in die Schwelle ef reichen. 
Wenn eine folhe Zarge verſeßt oder vermauert wer- 
den ſoll, fo iſt beſonders dahin zu ſehen , daß die Schwelle 
niht in der Mitte g ſo feſt, als an beiden Enden e undf, 
untermauert werde, weil ſonſt, wenn die Laſi ſih auf e 
und £ fest, die Schwelle in der Mitte g zerbrechen 
würde. 
Ueber die Fenſterſturze von ISandfleinen muß in dem 
gewöhnlichen Falle, daß wieder Mauerwerk ¿darauf zu ſte- 
hen kommt, zuvörderſt ein Bogen über den Sturz ange- 
i fegt werden, der bie Laſt trägt, ‚welche fonft den Sand- 
ſtein zerdrü>en würde, 
Ç. 146 
Bom Abpugen der Mauern, 
Die maſſiven Mauern werden gewöhnlich rnit 
Kalk beworfen, und dieſer Anwurf entweder rauh ge- 
loſſen, welhes man Bera ppen nennt; oder der an- 
geworfene Kalk wird mit einem Reibebrett, welches 
mit einem Handgriffe verfehen iſ , glatt gerieben, wel- 
ches Tünchen oder Putzen heißt. 
Hiebei zeigt ſi< der Vortheil , welcher durch die 
beim Mauern an den Außenſeiten offen gelaſſenen Fu- 
gen erreicht wird, nämlich, daß der angemorfene Mörs 
tel fich beffer in die Fugen einhängen kann, welches da 
um fo nothwendiger ift, wo die Wände nicht bloß be- 
rappt , fondern auch gepußt werben follen; denn ber 
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