Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Theil)

  
  
  
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Von den Mauern und Wänden der Gebäude. 48 i 
mit dem Reibebrette beim Pugzen abgeriebene Kalk ft 
an und für ſich nicht fo feſt, als der beim Berappen 
bloß angeworfene Mörtel, anfcheinend aus ber Urfache, 
weil der Kalk durch das Reiden erhigt und zu {nell 
troden wird, weshalb es nöchig ift, beim Abreiben 
des Putes die Wand oft mit Waſſer, vermittelſt des 
Pinſels , zu beneßzen. 
Man finder viele Beiſpiele, daß der Kalk von ge- 
pusten Wänden eher abfällt, als von bloß berappten. 
Wenn eine Wand zu überpugen ift, werden, von 
3 bis 5 Fuß auseinander, zuerſt Streifen , ungefähr 
6 Zoll breit, von oben herunter gepußt, und zwiſchen 
dieſen Streifen alddann die übrige Fläche beworfen, 
und mit einem langen Reibebrette, welches von einem 
Streifen zum andern reiht, abgezogen und gerieben; 
nachdem aber diefes einigemal geſchehen, und der Pus 
überall von gleicher Dicke iſt, fo wird mit dem vors 
gedachten leinen Brette allererſt völlig glatt gerieben, 
Dadurch iſt man im Stande, auf einer großen Släche 
den Vut überall gerade anzufertigen, wenn auch bie 
Mauer felbft durch eine nicht gerade Aufmauerung ders 
ſelben, Lücken und Höhlungen haben ſollte. 
Anm. Dergleichen Lü>ken und Unförmlichkeiten würden zwar 
nur da verzeihlich ſeyn, wo Mauern von einem Stein 
Die, von verſchiedenen Ziegeln, als zB, von alten 
und neuen durch einander aufgemauert werden 5 unter 
ſolhen Umſtänden iſt es ſogar unvermeidlih, daß nicht 
eine Fläche der Mauer uneben ausfallen ſollte, weil ge- 
wöhnlih nur eine Seite nad Loth und Schnur gemauert 
werden kann. Bei fiärkern Mauern muß jedodh aud) uns 
ter den vorgedahten Umſtänden, nämlich bei dém Ges 
brauche ungleicher Steine , dergleichen vermieden, Und 
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