Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Theil)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
490 Vierter Abſchnitt. 
fen und maffiven Brücen- Bauten, auch zur Verſeßzung 
der Plinten an den Gebäuden, zu geraden Treppen: 
ſtufen, Abweifern oder Radeſtößern , Gartenbänfen, 
und zu anderm Behuf angewandt werden, ja es wers 
den, wie bereits angeführt, noch heut zu Tage Müh- 
'Ienfteine aus Feldſteinen gehauen, 
Man darf alfo keineswegs glauben, daß daß re 
guläre Bearbeiten der Feidfleine, wovon die Alten uns 
ſo vortrefflihe Beiſpiele an antiken Gebäuden hinter: 
laſſen haven, *) eine verloren gegangene Kunſt ſey, 
fondern fie gehört nur unter die vernachläßigten, die 
vielleiht dur) das rühmliche Beifpiel einiger Patrio- 
ten *) wieder allgemein werden dürfte. 
*) Es ließen fih viele Beifpiele beibringen, wo %eldfteine 
gebraucht worden, die auf das regulärfie behauen find; ich 
besnüge mich aber nur die aus Feldſteinen erbaute foge: 
nannte Steinfhleufe in Danzig, das Lege - Thor daſelbſt, 
und die fchönen Gewölbfteine, Säulenflämme, große und 
kleine Kugeln , ja felbft verzierte Säulenfapitäler zu geben: 
Ten, welche man bei dem alten Kitterfchloffe zu Marien: 
burg in Weſtpreußen antrifft. 
Auch ſind bei den Schleufen des neuen Holfleinfchen Ka: 
nals viele Feldſteine oder wilder Granit angewandt worden, 
**) Jn den hieſigen Gegenden hat ſeit einigen Jahren vorzüg- 
lih der Herr Geheimerath von Wolf fih dadurch ſehr ver- 
dient gemacht, daß derſelbe Arbeiter von Hamburg (wo das 
Bearbeiten der Feldſteine ſehr in Gebrauch iſt) anhero kom- 
men laſſen, welhe auf deſſen Gute Haſelberg bei Ber- 
lin, nicht nur viele dergleichen Arbeiten angefertigt, fon: 
dern auch hieſige Leute dazu angelernt haben, wodurch dieſe 
nübliche Sache ſi<h gewiß weiter verbreiten wird. So ſollen 
3. B, künftig bei dem Baue der Schleuſen des Bromberg- 
ihen Kanals, behauene Feldfieine mit angewandt werden,
	        
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