4 Erfter Abfchnice.
für die Höhe genommen werden) und 2 Zoll dick; der
Balken aber 6 Zoll ins Gevierte, fo verhält fih nad)
obiger Berechnungsart der Widerſtand der Bohle zu
dem des Balkens wie z zu 1, d. i. die Bohle kann
auf die ſchmale Seite geſtellt, zweimal mehr Wider:
ſtand leiſten als der Balken.
Ob nun zwar auch dieſe Regel niht immer ganz
genau zutrifft, fo laffen fi doch viele nüglihe Fol:
gerungen daraus herleiten; denn, wenn man es gleich
in der Baufunft, vorzüglich bei Häufern, Brüden ıc.
ſelten mit einzelnen Balken zu thun hat, ſondern bie
Belaſtung auf mehrere in gewiſſen Entfernungen ge-
legte Balken vertheilt wird *), da ferner dergleichen
Balkenlagen oder Gebâlke in den Gebäuden, auch
noch die dazwiſchen befindlichen Decken zu tragen ha-
ben, fo folgt doch) aus obgedachten Theorien für die
Konſtruktion der Gebäude, der allgemeine Grundſatz :
daß die auf die hohen Kanten gelegten Balken ungemein
mehr zu tragen R We als diejenigen, welche quaz
dratiſh behauen , oder die gar auf der breiten Seite
gelegt worden **),
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*) Die Vertheilung der Laſt auf die Balken geſchieht vermöôge
der quer über die Balken gelegten Bedielung.
Man verſuche einmal dur<h Bewegung des Körpers eis
nen Balken zu erſchüttern , ehe die Bedielung gefchehen, fo
wird man die Erſchütterung weit merklicher verſpüren , als
nachdem der Dielenboden über mehrere Balken weg gelegt
worden , wo faſt gar keine Bewegung mehr zu verſpüren iſt.
**) Man findet aber die Regel, die Balken auf die hohe
Kante zu ſtellen, weder von den Baguenden , no< von den
- a LE
= =S. =
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