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Von Bedeckung der Dächer. 285
ſlârkern Latten und das allerdings etwas theure Arbeits-
lohn, vielleiht die Urſachen wären , warum dieſe Art von
Bedachung ni<t mehr in Ausübung gekommenz man er:
wäge aber dabei niht die Vortheile eines feuerabhaltenden
und jehr dauerhaften Dades, und daB dazu weniger
Stroh und Rohr als zu den gewöhnlichen Dächern erfo:
derlich ſey.
Sn einem in den Akten ber Fönigl. Kurmärkſchen
Kriegs: und Domänenfammer befindlichen Berichte vom
Jahre 1767 , iſt zur Anpreifung diefer Dächer folgender
Bericht befindlich : ,
„Ein tüchtiges Speddach kann 40 Jahre liegen, ohne
„daß es der’ geringſten Reparatur bedarf, und ſelbſt bei
¡(Seuersgefahr, wenn das Gebäude niht von inwendig
„entzündet wird, wiberfteht foldhes den Flammen, bage:
„gen ift die Gefahr bei gewöhnlichen Rohrdädhern befannt,
„Bon beiden find noh Beiſpiele anzuführen: Ein Theil
‚der Wirthfchaftsgebäude (ſoll vermuthlih heißen: ein
‚heil der Dächer auf diefen Gebäuden) bei Kienig (ein
‚Eönigl, Kurmärkſhes Amt an der Oder) werden nuns
„mehr, nachdem foldhe 46 Jahre lang geſtanden , zum erz
e„ſtenmal reparirt, und erfodern nur ſehr wenige Koſten.“
„Bei dem Unglück, welches das Amt Wollup (ebenfalls
„an der Oder) im Jahre 1760 betraf, da ſolches am ıften
„September durd, Feuer vom Himmel angezündet, und
„fait gänzlich in die Aſche: gelegt wurde, ſah man diejeni-
„gen Zheile der Wirthfchaftsgebäude, die mit Speddädern
¡verſehen waren, inwendig in vollen Flammen ſtehen,
„ohne daß das Dach ehèr beſchädigt wurde, als bis der
„verbrannte Dachverband einftürzte.’’
Es wurden auch auf gedahtem Amte, auf Verfügung
ter Eönigl. 20, Kammer, Leute aus andern Aemtern zur
Anfertigung diefer Dächer angelernt , und es ergingen
Verordnungen wegen Einführungen derſelben, — die aber
niht befolgt worden ſind,