Von Bede>kung der Dächer, 293
den Kronendächern könnte allenfalls, fowok in der Höhe
als in der Breite, etwas zugegeben werden.
Auf die Gleichheit oder Akkurateſſe der Latten, be-
ſonders in Rückſicht ihrer Breite, kommt vieles an,
um ein tüchtiges und gutes Dach zu echalten; auch
müſſen fie nicht krumm, windſchief, oder in ſih gez
dreht ſeyn *), weshalb zu den Ziegelbächern niemals
gefföbte und bloß gehauene, ſondern geſchnittene Latten
genommen werden ſollten, weil erſtere nie ſo gerade
find als es erfoderlich iſt.
Ln hieſigen Gegenden iſt das Latten das Geſchäft
des Maurers, welches anderer Orten der Zimmermann
verrichtet. Es ift erfteres auch fehr recht, indem der
Maurer weiß, daß von einer guten und richtigen Bes
lattung die Tüchtigkeit der Einde>kung vorzäglih mit
abhângt , und man kann aljo wol vorausfegen, Daß er
bei dieſer Vorbereitung zu ſeiner Arbeit, mit mehrerer
Genauigkeit zu Werke gehen wird, als der Zimmers
mann.
Die Fattnägel müffen auch ihre gehörige Länge und
Stärke haben, auh von gutem Eiſen ſeyn. Für einen
zu geringen Preis der Lattnägel kann man nur ſchlechte
Paare erhalten, und doch ift es fo oft der Fall, daß
man um einer ſolchen in Vergleihung der ganzen Baus
foſten unbeträchtlichen Erſparung, auch hier zum größ-
ien Nachtheil das wohlfeilfte wählt,
*) Man hat wol eher gehört, daß ein Bauherr ſagte: dieſe
{<dnen Latten kann ih zum Dache niht geben , daran wäre
es Schade. — Wenn man bod erwägen wollte, wie nad:
theilig dieſe Sprache iſt.