Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

  
334 Dritter Abfchnice. 
der Gebäude geliefert, die dennoch feit 20 Jahren noch 
keine merkliche Veränderung erlitten haben. 
Ein Theil des Wetterdachs am Eingang des Li. 
cée des arts, iſt mit dieſem neuen fünſilichen Schiefer 
gede>t, und ungeachtet der Strenge des leßtvergange- 
nen Winters, und ungeachtet fie nur geſtoßene PVavye 
zum Grundſtoffe haben, fo hat doch weder der Froſt 
noh das Thauwetter , der Regen und bie größte Son- 
nenhige merkliche Veränderungen daran hervorgebracht. 
In einer folgenden Sitzung des Licée des arts iſt 
abermals ein Bericht über die Erfindung und Fort: 
ſchritte des Vürgers Gardeur abgeleſen, und die 
Mention honorable defretirt worden. 
Anm, Ein hieſiger, jest in Paris fi befindender Archi- 
teft bat mid benachrichtigt, daB der Stoff und die Za- 
feln ſelbſt dieſer kúuſtlihen Schiefer nichts anders als ge- 
wöhnliche Pappe ſey, und daß das eigentliche Geheimniß 
in dem Ueberzug oder Anſtrich derſelben beſtände , welchen 
aber Herr Gardeur niht entde>en wollte, 
In Breslau erfand ebenfalls der verſtorbene 
Ober-Landſchafts-Rendant , 5% Herzberg ( Verfaſſer 
der Schrift: Vorſchläge zur Verbeſſerung 
der bisher üblichen Dächer) eine Steinpappe, 
Der Herr Probft Zöllner giebt darüber in feinen 
Briefen über Schleſien , Krakau, Wieliczka 2c, Berlin 
1792. S. 98, 99, folgende Nachricht : 
e,Dieſe ſhône und nügliche Fabrik ift mit ihrem Stifs 
„ter geſtorben, Herr Ober-Landſchafts-Rendant Herzs 
„berg, der, durch die Nachrichten und Vrobe des Dok: 
„‚t0r8 Arfried Faxe zu Karlskrona ermuntert , viele Vere 
ſuche gemacht hatte, brachte eine Pappe zu Stande, die 
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