Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

  
  
26 Erſter Abfchnier 
Balken liegen muß, worauf die Sparren zu ſtehen 
fommen, an wel<hen der Anfallspunkt c des Walmen 
zutrifft. Sollte aber die übrige Eintheilung des Ge: 
bâubes es nicht erlauben , die Balken ſo zu legen, daß 
der Anfallspunkt der Walme ganz genau um die halbe 
Breite des Gebäudes, ſondern etwas mehr oder 
weniger vom Giebel entfernt ſey, ſo hindert das 
eben nicht, nur müſſen die Anfallspunkte beider Gie- 
beiſeiten des Dachs gleich weit von dem Giebel ab 
befindlich ſeyn *), 
Ge 5 
Von Stich- und Gradbalfen, 
Bei den ganzen Walmdächern würde es ſehr nach- 
theilig werden, wenn man die Seiten: oder MWalmfpar: 
ren auf die Giebelwände oder Giebelmauern ſtellen 
wollte, indem diefe durch den Schub der Sparren 
herauêgeſcoben werden könnten. Es müſſen alſo in eis 
nem durchgehenden Balken nm zuvörderſt die fogenanns 
*) Man wolle dieſe Anweiſungen und Erinnerungen [wegen 
ihrer Simplizität niht als etwas Ueberflüßiges anſehen, 
und glauben, daß wol kein Zimmermann dawider fehlen 
möchte, Ein Beiſpiel hat mid, Eürzli von dem Gegentheil 
belehrt, indem die Balkenlage ohne Rüdficht auf die Walme 
abgebunden war, und nah der Aufrichtung zeigte fi, daß 
der Walm auf der einen Geite des Gebäudes eine fchrägere 
Lage hatte, als der Walm auf der andern Geitez der 
Mißitand fiel zu ſehr auf; es Eonnte fo nicht bleiben, fon: 
dern man mußte auf den Kehlbalfen etwas fonft unregel- 
mäßiges aufbauen, um den richtigen Anfallpuntt für den 
Walm zu verſchaffen. 
  
       
   
   
   
    
      
  
   
  
  
  
  
   
   
   
   
    
    
  
  
  
   
   
    
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