Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

  
  
  
410 Vierter Abſchnitt. 
Aum. Es gehören zwar hiezu viele dergleichen ſtarke Nägel, 
wobei dergleihen De>en doh nie re<t gerade und eben 
ſind, auc unterſcheiden fih die Balken immer von den 
Dedenfeldern dur< eine weißere Farbe. Es iſ daher in 
allen Fällen beſſer , die zu beroprenden Deden vorher mit 
Brettern zu verfchaalen. 
Gefchaalte Decken und Wände, oder aud) Bretters 
wände, werden quer oder ſchräg über die Bretter ge- 
rohrt, und der Drath 5 bis 6 Zoll, beſſer aber 4 bis 
5 Zoll aus einander gezogen, wobei jeder Draht alle 
4 Zoll mit einem Rohrnagel befeſtigt wird, 
Anm. Die Bretter, womit bergleihen Deden oder Wände 
gefchaalt werden, müffen in ihrer Breite im Kerne durh- 
geſchnitten , und auch niht zu dicht an einander genagelt 
werden. Denn, wenn die Vretter niht im Kern durch- 
ſchnitten ſind, werfen ſie ſi< der Breite nah hohl, und 
wenn fie zu nahe an einander befeſtigt ſind, haben fie 
keinen Raum, wenn fie etwa von der Feuchtigkeit quellen, 
ſondern ſie verurſachen Riſſe oder wol gar das Abfpringen 
des Pugtes. 
Die auêgemauerten Fächer in den Holzwänden, 
können wie maſſive Mauern mit gewöhnlichem Kalk: 
mörtel gepußt werden; bie Berohrung aber follte mit 
einein Mörtel, welcher zur Hälfte aus gewöhnliggem 
Kalfmörtel, und zur Hälfte aus Gips beſteht, -gepußt 
werden. 
Ueberhaupt iſt der Gips zum Rohrpußz , und ins- 
beſondere auf Decken, ein äußerſt nöthiges Verbin- 
dungsmittel, um eine ſchnelle Bindung zu bewirken; 
indeſſen lehrt die Erfahrung, daß im Nothfall bei 
langſamer Arbeit und allmähligem Antragen des Mörs 
tels, und überhaupt bei fleißiger und gefchidter Ars 
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